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Berlin: Stadtautobahn: Neue Leuchtzeichen

Vor Baustellen, Staus, Unfällen, Nässe oder anderen Problemen auf der Stadtautobahn A 100 warnen jetzt 19 neue elektronische Verkehrsschilder. Auf speziellen Stahlbrücken über der Fahrbahn gingen die zusätzlichen "Verkehrsbeeinflussungsanlagen" - so der amtliche Begriff - gestern zwischen Hohenzollerndamm und Oberlandstraße in Betrieb.

Vor Baustellen, Staus, Unfällen, Nässe oder anderen Problemen auf der Stadtautobahn A 100 warnen jetzt 19 neue elektronische Verkehrsschilder. Auf speziellen Stahlbrücken über der Fahrbahn gingen die zusätzlichen "Verkehrsbeeinflussungsanlagen" - so der amtliche Begriff - gestern zwischen Hohenzollerndamm und Oberlandstraße in Betrieb. Die A 100 zwischen Wedding und Neukölln ist eine der verkehrsreichsten Autobahnen in Deutschland: Allein den mittleren Bereich am Hohenzollerndamm rollen täglich 170 000 Wagen.

"Einfach, aber effektiv" nannte Berlins Verkehrs-Staatssekretärin Maria Krautzberger gestern die Anlagen, die in den vergangenen Monaten bereits erprobt worden waren. Die Stadtautobahn werde "leistungsfähiger", was Durchgangsstraßen in der westlichen Innenstadt entlaste und die Umwelt schone. Einen weiteren Vorteil hob der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Stephan Hilsberg, hervor: Durch die Technik seien die Unfallzahlen auf Autobahn-Abschnitten in und außerhalb von Berlin um rund ein Fünftel gesunken. Die ersten elektronischen Verkehrszeichen gibt es seit 1987 nördlich des Hohenzollerndamms. Auch die im vorigen Jahr eröffnete südliche Stadtautobahn-Verlängerung mit dem Tunnel in Britz ist mit der Verkehrs-Beeinflussung ausgestattet. Die neuesten Anlagen entstanden auf den acht Kilometern dazwischen. Der Lückenschluss kostete rund neun Millionen Mark und wurde vom Bund bezahlt.

Ein Clou der Technik ist, dass sie teils ohne menschliches Zutun funktioniert. Die Verkehrslage wird ständig durch Sensoren ermittelt. Dazu gehören fest installierte Radargeräte an den Schilderbrücken und Induktionsschleifen unter Zu- und Abfahrten. Bei Staus zum Beispiel leuchtet automatisch das entsprechende Symbol auf, außerdem wird eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h angezeigt. Auf den Schilderbrücken gibt es je fünf Tafeln. Wenn der Verkehr ungehindert fließt, bleiben sie dunkel. "Die Autofahrer sollen nicht unnötig irritiert werden", heißt es aus der Verkehrsverwaltung. Ständig in Betrieb sind nur Tempo-Schilder, die niedriger am rechten Stahlträger hängen.

Insgesamt können 17 verschiedene Symbole auf den Schilderbrücken angezeigt werden. Für Textnachrichten sind die Tafeln nicht geeignet. Doch es gibt auch schon eine Technik, die kurze Mitteilungen wie Verkehrshinweise und Umleitungsempfehlungen ermöglicht. Seit Montag stehen "Verkehrsinformationstafeln" an acht Berliner Straßen - darunter zwei an der Landsberger Allee und eine an der Ausfahrt des Flughafens Tegel vor dem Saatwinkler Damm. Die Zahl der Tafeln soll auf 22 wachsen. Derzeit läuft ein Test, bei dem es vor allem um die Lesbarkeit der Texte geht. Das System wird von einer "Verkehrsmanagement-Zentrale" betreut, die der Senat mit Daimler-Chrysler und Siemens aufbaut.

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