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Abgesagte Goya-Party: Klage folgt Klage

Der türkische Partyveranstalter und der Goya-Club liegen im Clinch. Der Betreiber sieht sich Rassismusvorwürfen ausgesetzt und beschuldigt seinerseits den Partymacher, sich nicht an Absprachen gehalten zu haben.

Der Streit um die abgesagte Türken- Party im Goya eskaliert. Gestern kündigte der Veranstalter Alkan Kama an, die Betreiber des Clubs wegen Diskriminierung zu verklagen. Außerdem rief er fortgeschickte Gäste dazu auf, ebenfalls juristische Schritte einzuleiten. Ferner schaltete sich auf Kamas Betreiben hin das Antidiskriminierungsnetzwerk in den Streit ein. Die Organisation forderte das zuständige Gewerbeamt auf, die „Zuverlässigkeit“ der Clubbetreiber zu überprüfen und ihnen nötigenfalls die Konzession zu entziehen. Bereits am Montag hatte die Goya-Betreibergesellschaft Treugast angekündigt, sich gegen Kama juristisch zu wehren.

Wie berichtet, dreht sich der Streit um eine Veranstaltung am 30. Juni. Kama hatte das Goya für eine „Indische Nacht“ gemietet, dann aber eine türkische Party organisiert – im Anschluss an das große Fest der Türken am Brandenburger Tor. Die Treugast sagte die Veranstaltung kurzfristig ab und sieht sich seither Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt.

Hauptgrund für die Absage, so sagte Treugast-Geschäftsführer Stephan Gerhard gestern, sei ein fehlender Nachweis über eine Haftpflichtversicherung gewesen. Außerdem habe Kama auf Flyern damit geworben, dass 3000 Gäste zu einer türkischen Disco-Veranstaltung kämen. Vereinbart habe man jedoch ein „Indian Night“-Bühnenspektakel für lediglich 1100 Personen. Von der Änderung des Konzepts habe das Goya-Management erst kurz vor Beginn erfahren – und versucht, zusätzliche Sicherheitskräfte zu organisieren. „Wir haben alles getan, um die Veranstaltung zu retten“, sagte Gerhard.

Dem widerspricht Kama. Er habe vergeblich gebeten, die Party stattfinden zulassen. Den Versicherungsnachweis habe er rechtzeitig erbracht. Die Miete habe der Club einbehalten – trotz der Absage. Das Geld will er zurückfordern. dma

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