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AUFTRITT DER WOCHE: Das Ständchen singt er selbst

Hans Werner Olm wird heute 55 – und steht im BKA-Theater mit einem Musikprogramm auf der Bühne.

Manche Menschen gehen anlässlich ihres Geburtstags mit dem Partner essen, andere geben eine Party. Hans Werner Olm geht arbeiten. Am heutigen Montag wird der Kabarettist 55 Jahre alt, und zur Feier des Tages tritt er im BKA am Mehringdamm auf. Aber nicht mit seinem üblichen Bühnenprogramm, sondern mit seinem Musikprojekt „Sing dein Ding“, das er vor vier Jahren ins Leben gerufen hat.

„Ich erfülle mir einen lang gehegten Wunsch und spiele mit ein paar auserwählten befreundeten Musikern der Berliner Rockszene Songs, auf die ich schon immer Lust hatte“, sagt Hans Werner Olm. Er hat zum Gespräch in sein Büro am Savignyplatz geladen. Es befindet sich im Dachgeschoss eines Altbaus. In einem der Räume hängt eine aus Draht zusammengelötete, mit Sonnenblumen verzierte Frauenskulptur an der Wand. Ein Geschenk seines Kollegen Dieter Wischmeyer. Und gleich nebenan befindet sich ein kleines Musikstudio mit allerlei Aufnahmetechnik. Kaum dass Olm den Raum betreten hat, greift er zur Gitarre, spielt ein paar Akkorde. Stimmt ein Lied an, das ihm gerade in den Sinn kommt.

So ungefähr muss man sich auch sein Programm heute Abend vorstellen. 20 Lieder hat Olm mit seiner Band eingeübt, „ein ironischer Musikcocktail, gespickt mit Ohrwürmern aus Schlager, Rock und Pop aus vier Jahrzehnten“. Von den Rolling Stones über Depeche Mode bis hin zu Robbie Williams. Doch es geht ihm nicht ums bloße Nachspielen der Stücke. Hans Werner Olm nimmt sich die Freiheit, sie auf seine Weise zu interpretieren: „Songtexte von Xavier Naidoo, Ich+Ich oder Sido bieten ja durchaus fette Vorlagen für herrliche Parodien.“

Am Gelingen des Abends werden die Zuschauer ihren Anteil haben. Denn sie können ihm per Zuruf Liedwünsche mitteilen, die er dann als eine Art menschliche Jukebox erfüllen will. „Sollte ich einen Song nicht kennen, probiere ich’s trotzdem.“ Dass ihm einer der Publikumswünsche unbekannt sein wird, ist jedoch so gut wie auszuschließen. Im Gespräch beweist Hans Werner Olm, umfassend über das aktuelle Musikgeschehen informiert zu sein. Er lässt Namen wie Franz Ferdinand oder Emiliana Torrini fallen. Nur zu Lady Gaga hat der Gelegenheitsmusiker ein gespaltenes Verhältnis. „Sie wurde als verkaufsträchtiges Retortenbaby konzipiert und schlingert eher augenzwinkernd durch die Charts.“

Künftig will Hans Werner Olm einmal im Monat mit seinem Musikprogramm im BKA auftreten. „Mal sehen, was sich daraus entwickelt. Vielleicht entsteht ja etwas völlig Neues. Musik als Gleitmittel für Banales und Surreales hat sich immer bewährt.“ Womöglich wird er das ein oder andere Stück auch in sein neues Kabarettprogramm einbauen, mit dem er ab Herbst auf Tour gehen will.

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