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Katie Melua

© ddp

AUFTRITT DER WOCHE: Sängerin mit Tiefgang

Katie Melua spielt heute Abend in der Zitadelle in Spandau. Erst vor zwei Wochen trat sie beim Live-Earth-Konzert in Hamburg neben Stars wie Shakira, Ysuf Islam und Snoop Dogg auf.

Vielleicht ist Katie Melua ja so etwas wie eine späte Wiedergutmachung: für den Imageschaden, den Diktator Josef Stalin seinem Heimatland, der ehemaligen Sowjetrepublik Georgien, angetan hat. Meluas Erscheinung ist elfengleich, ihr Gesang so zart, dass man alles andere schlagartig vergisst. Einen besseren Botschafter könnte sich die mittlerweile eigenständige Kaukasusrepublik kaum wünschen.

Dabei sang sie auch ihren Hit „Nine Million Bicycles“, eine Hymne auf die Liebe. Das Lied darf am heutigen Montag natürlich nicht fehlen, wenn Katie Melua in der Zitadelle Spandau auftritt. Es ist ohnehin ihr persönlicher Glücksbringer, das Stück, das ihr den internationalen Durchbruch verschafft hat.

Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht gleich glauben mag: Katie Melua ist keine dieser Sängerinnen, die von Plattenfirmen nur aufgrund ihres Äußeren engagiert worden sind und die nur Hits aus der Retorte trällern dürfen. Die 22-Jährige hat eine musikalische Ausbildung an der Londoner Brit School of Performing Arts abgeschlossen, einen Teil ihrer Lieder schreibt und komponiert sie selbst. Mit dem Selbstbewusstsein einer gestandenen Künstlerin und eigenen Songs stellte sie sich beim Plattenlabelbesitzer und Produzenten Mike Batt vor, der sie gleich unter Vertrag nahm. Vor vier Jahren veröffentlichte Katie Melua dann ihr Debütalbum „Call Off The Search“. Mit ihrer Mischung aus Pop, Folk und Jazz begeisterte sie Großbritannien umgehend, die Platte verkaufte sich allein auf der Insel 1,5 Millionen Mal.

Für manche ist Katie Melua die englische Antwort auf Norah Jones. Im Gegensatz zu der stammt sie aber nicht aus einer musikalischen Familie: Meluas Vater ist Herzchirurg, nach einem kurzen Zwischenstopp in Moskau zog er mit der Familie 1993 nach Belfast. Mit der neuen Heimat fremdelte Katie zunächst – ein Kulturschock. Mittlerweile hat sie sich aber an das Leben da gewöhnt: 2005 nahm die gesamte Familie die britische Staatsbürgerschaft an. Im selben Jahr veröffentlichte die Sängerin ihr zweites Album „Piece By Piece“, inklusive des Hits „Nine Million Bicycles“.

Katie Melua könnte sich zufriedengeben: Sie verkauft ihre Platten millionenfach und wird auch von den Kritikern verehrt. Doch das allein genügt ihr nicht, sie sucht die Herausforderung. Im Oktober vergangenen Jahres spielte sie auf einer Nordsee-Bohrinsel – 369 Meter unter dem Wasser. Mit dem tiefsten Unterwasserkonzert, das je stattgefunden hat, sicherte sie sich einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde. Die Dokumentation über dieses Rekordkonzert ist soeben auf DVD erschienen.

Wenn Katie Melua nicht gerade um die Welt reist und auf Konzertbühnen steht, arbeitet sie im Studio an einem neuen Album. Es trägt den Arbeitstitel „Pictures“ und soll voraussichtlich im Oktober erscheinen. Vielleicht ist dann schon der nächste Rekord fällig.

Das Konzert beginnt heute um 20 Uhr, Karten für 47 Euro sind an der Abendkasse erhältlich.

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