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© pa/dpa

Berlinale: Der Glanz der Sterne

Von Mick Jagger über Penelope Cruz bis Madonna: Drei Wochen vor Beginn der Berlinale füllt sich die Liste der prominenten Gäste für das 58. Filmfestival in der Hauptstadt. Und Antonio Banderas kommt als Produzent.

Donnerwetter, vier auf einen Streich! Berlinale und Filmverleih haben gestern noch einmal bestätigt, dass tatsächlich alle vier Rolling Stones zur Vorstellung des ihnen gewidmeten Dokumentarfilms „Shine a Light“ von Martin Scorsese kommen, mit dem das Festival am Abend des 7. Februar im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz eröffnet wird. Nachmittags gibt es voraussichtlich eine Pressekonferenz mit Regisseur und Musikern geben, alle weiteren Planungen laufen noch.

Ein Konzertauftritt gilt als unwahrscheinlich, auch von Madonna ist dies nicht zu erwarten, besucht sie das Festival doch in ihrer neuen Rolle als Regisseurin des Kurzspielfilms „Filth an Wisdom“. Patti Smith, dritte unter den Rock- und Pop-Legenden, mit denen das Festival aufwartet, hält es da anders. Sie wird, wie gestern bekannt wurde, am 8. Februar in der Passionskirche „ein exklusives Deutschland-Konzert mit Poetik und Musik“ geben, begleitend zu dem Dokumentarfilm „Dream of Life“, den Steven Sebring über sie gedreht hat. Auch in der Kinder- und Jugendsektion Generation wird musiziert: In „War Child“ begleitet Regisseur Christian Karim Chrobog den afrikanischen HipHop-Star Emmanuel Jal auf dem Weg in seine Zeit als sudanesischer Kindersoldat. Der Sänger tritt voraussichtlich bei der Premiere im Babylon in Mitte auf.

Drei Wochen vor Eröffnung des Filmfests gewinnt die Liste der bestätigten oder möglichen prominenten Gäste Kontur. In einigen Fällen, wie bei „There Will Be Blood“ mit Daniel Day-Lewis, Paul Dano und Regisseur Paul Thomas Anderson, werden schon Interviews angeboten, bei anderen heißt es, dass man wegen eines Besuchs noch verhandelt wie mit Toni Collette, deren Fernbleiben aber entschuldigt wäre: Vor wenigen Tagen ist die Australierin erstmals Mutter geworden. Immerhin könnte sie gleich zwei Generation-Premieren australischer Filme Glanz verleihen: „The Black Balloon“ und „Hey Hey it’s Esther Blueburger“. In ersterem spielt auch das Supermodel Gemma Ward in ihrer Debütfilmrolle mit, im zweiten Keisha Castle-Hughes, die im letzten „Star Wars“-Film Königin von Naboo war und vorher die mit einer Oscar-Nominierung belohnte Hauptrolle in „Whale Rider“ gespielt hatte. Beide kommen.

Als gewiss gilt dies auch bei Tilda Swinton, im Wettbewerb mit „Julia“ dabei, im Panorama in einem Dokumentarfilm über Derek Jarman. Zudem wird sie, als treue Hüterin der Erinnerung an den 1994 gestorbenen Regisseur, mit einem Ehren-Teddy ausgezeichnet.

Wie im Vorjahr wird voraussichtlich auch Antonio Banderas die Berlinale besuchen, diesmal in seiner Rolle als Produzent des Panorama-Films „Tres días“. Bislang nur verhandelt wird über den Besuch von Penélope Cruz und Ben Kingsley, zu sehen in „Elegy“, der Verfilmung des Romans „Das sterbende Tier“ von Phiip Roth. Kingsley ist auch in „Transsiberian“ dabei, an der Seite von Woody Harrelson.

Doch hat das Festival nicht nur Musik- und Filmstars, sondern ebenso Meister des Kochlöffels zu bieten, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kulinarisches Kino“, zu der der Vorverkauf bereits am 21. Januar beginnt (Näheres unter www.berlinale.de). An der Weltspitze steht hier der Spanier Ferran Adrià, Herr über das legendäre Restaurant „El Bulli“ an der spanischen Costa Brava. Bereits zur letzten Documenta in Kassel sollte er antreten, aber statt des erhofften Schaukochens im Glanze der Kunst erklärte er kurzerhand sein Lokal zum Documenta-Ableger, in dem er ausgewählte Teilnehmer oder Besucher der Kunstschau beköstigen wollte. Diesmal plant er zwar ebenfalls nicht, vor Publikum kochen, aber immerhin will er reden. Moderiert von Giovanni di Lorenzo plaudert er mit Carlo Petrini, dem Gründer der „Slow Food“-Bewegung, über „Die Zukunft unserer Nahrung“. Worin die liegen könnte, versuchen während der Veranstaltungsreihe auch diverse Edelköche am Herd aufzuzeigen, unter anderem Jesús Almagro aus Spanien, Cornelia Poletto aus Hamburg, Thomas Kellermann, Bobby Bräuer und Kolja Kleeberg aus Berlin. Die Filme reichen von „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ bis zu „Ratatouille“, Einer fehlt überraschenderweise: „Das große Fressen“.

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