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Berlinale: Kinder, zieht euch warm an

Zu einer kompletten Glamour-Bilanz dieser Berlinale würde genau genommen auch die Anzahl der Erkältungen gehören, die sich die Prominenten, und unter ihnen vor allem die oft nur luftig bekleideten Damen, auf dem roten Teppich geholt haben.

Aber der damit verbundene Gebrauch von Papiertaschentüchern ist wiederum so unglamourös, dass man auf eine Umfrage unter der betroffenen Klientel lieber verzichtet. Eine besonders gefährdete Kandidatin war am Freitagabend bei der Vorführung des Filmmusicals „Nine“ im Friedrichstadtpalast auf jeden Fall Jungaktrice Karoline Herfurth: große Körperpartien besonders im Rückenbereich freigelegt, der sparsam eingesetzte Stoff sehr luftdurchlässig – insgesamt ganz allerliebst, aber doch eher was für den Sommer. Und dabei hatte sie sogar für die Schultern noch eine, nun ja, auch nicht sehr wärmende Jacke dabei, die trug sie aber erst innen im Saal, nach dem Posieren draußen auf dem Teppich.

Alle Stars des Film hatten kurzfristig abgesagt, es gab auch so genug bekannte Gesichter zu begucken, die von Herbert Grönemeyer oder Sandra Maischberger, Susanne Lothar, Alexandra Neldel, Yvonne Catterfeld, Eva Padberg, Henry Hübchen und Jana Pallaske. Der Beifall aber wäre bei Anwesenheit von Regisseur Rob Marshall und seinen ursprünglich angekündigten Darstellern Daniel Day-Lewis, Marion Cotillard und Penélope Cruz wohl noch stürmischer ausgefallen als er ohnehin schon war. Mehrfach Szenenapplaus nach den Gesangs- und Tanznummern der Stars, hinterher dann ebenfalls beharrliches, individuell dosiertes Dauerklatschen beim Abspann, als wären die Bejubelten tatsächlich anwesend. Manchen der Anwesenden sah man danach wieder, als in der Metallröhre der nahen „Tausend Bar“ am Schiffbauerdamm 11 die Aftershowparty gefeiert wurde. Gäste, die dabei nach einem Prosecco fragten, sahen sich dezent korrigiert: Ausgeschenkt wurde Champagner.ac

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