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Wannsee

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Berliner Badegeschichte: Am Anfang war die Prüderie

Eine Ausstellung über die Kulturgeschichte des Badens zeigt das Stadtmuseum Berlin ab 24. Juni im Ephraim-Palais. Was heute als Massenvergnügen gilt, war ursprünglich als extrem unschicklich verpönt.

Eine Ausstellung über die Kulturgeschichte des Badens zeigt das Stadtmuseum Berlin 24. Juni im Ephraim-Palais. Mit Installationen, Fotos, Gemälden, Bademoden, Postkarten und "Strandgut" werde das Baden als individuelles Erlebnis und gesellschaftliches Ereignis dargestellt, teilte eine Sprecherin der Stiftung Stadtmuseum Berlin mit.

Die Ausstellung verfolgt die Entwicklung der Berliner Badekultur ab 1802 mit der Eröffnung der ersten öffentlichen Badeanstalt an der Spree. Anfangs galt das Baden als höchst unschicklich und wurde erst allmählich zum Volkssport, wie die Sprecherin erläuterte. Im 20. Jahrhundert wurden die wilden Badestellen am Wannsee bei den Großstädtern so beliebt, dass bald ein behördlich geregelter Badebetrieb entstand. Der ideologische Körperkult des Nationalsozialismus machte das Baden dann zum kontrollierten Massenvergnügen.

Bademode 1930: Stabilisierende Nähte im Schritt

Auch die Geschichte der Bademode zeichnet dem Museum zufolge ein aufschlussreiches Gesellschaftsbild: So sei etwa in den 1930er Jahren eine Regelung erlassen worden, die stabilisierende Zwickelnähte im Schritt behördlich vorschrieb, sagte die Sprecherin. Fünfzehn Jahre später erregten dann der Bikini und die FKK-Bewegung den Unmut der Obrigkeit.

Die Ausstellung ist bis zum 14. Oktober im Ephraim-Palais im Nikolaiviertel zu besichtigen. (mit ddp)

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