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Berliner der Woche: "Echten Weihnachtsmann erkennt man nicht am Bart"

Chen Hu-Ping ist Weihnachtsmann. Hauptberuflich arbeitet er an der Berliner Universitätsklinik Charité, Campus Benjamin Franklin, in der Psychiatrie als Koordinator und betreut Doktoranten.

Chen Hu-Ping ist Weihnachtsmann. Hauptberuflich arbeitet er an der Berliner Universitätsklinik Charité, Campus Benjamin Franklin, in der Psychiatrie als Koordinator und betreut Doktoranten.  Seit rund 20 Jahren ist der 54-Jährige als Weihnachtsmann unterwegs.

Inzwischen castet er den Nachwuchs in Sachen Geschenke überreichen, im Weihnachtsmannbüro in der Hardenbergstraße 34 für die Arbeitsvermittlung Heinzelmännchen. Seit 1949 werden hier Santa Clauses und Engel vermittelt, in der größten Weihnachtsmannvermittlung der Welt.

Angefangen hat alles mit einem Zufall, wie so oft im Leben. Der Mann mit dem Bauch, dem gräulichen Bart und den langen schwarzen Haaren wollte damals eigentlich nur einer Freundin helfen. Als spontaner Ersatz für eine Kindertagesstätte zog er den roten Mantel an und sagte sein erstes Hohoho vor einer Horde Kindern.

Seither ist es eine „gute alte Tradition“, erzählt er. Lachende Augen, den Schalk im Nacken, strahlendes Wesen. Er ist immer mit einem Engel unterwegs, hat inzwischen Stammfamilien. „Die rufen mich jedes Jahr wieder ein, selbst wenn die Kinder schon im Teenie-Alter sind. Abbestellen klappt einfach nicht“, lacht Chen und die Augen blitzen. Die Eltern sind machtlos gegen diesen Weihnachtsmann.

Er weiß, worauf es ankommt: Ein Lied singen mit der Familie, den Kindern die Angst nehmen und keine Erziehungsaufträge der Eltern erfüllen.

Das Tollste für ihn ist, dass man an Weihnachten überall glücklichen Menschen begegnet. „Die Freude in den Kinderaugen, die auf die Erwachsenen übergeht, das ist einfach schön“, sagt er. Was ihn und die anderen Teilzeitweihnachtsmänner ausmacht, die jedes Jahr aufs Neue Familien bescheren, ist die Leidenschaft. Die geht soweit, dass Chen und sein Kollege Stephan Antczak eigene Kostüme haben, die sie von Laien sichtbar unterscheiden. Es ist eine Investition, sagt Chen, fühlt sich besser an. Echter.

Doch ein schickes Kostüm allein macht noch keinen Weihnachtsmann. Das Gefühl muss rüber kommen. Apropos: „Den echten Weihnachtsmann erkennt man am Herzen, nicht am Bart“, sagt Chen. Der Weihnachtsmann nennt sich Chen Hu-Ping. Er ist schon ein wenig älter (zwischen vierzig und zweihundertfünfunddreißig) und stammt von chinesischen Eltern ab ist aber in Deutschland geboren worden. Nach seinen Studien (Gesellschafts- und Wirtschaftkommunikation, Public Management und Psychologie) hat er zunächst erst mehrere Jahre in der Werbung gearbeitet und kümmert sich jetzt ausschlieslich um ein liebes dutzend Doktoranden in der neuropsychologischen Forschung

Auch Jörg Pilawa wollte mal Besuch vom Weihnachtsmann und Engel haben.  06. und 07.12.06

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