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"Boulevard der Stars": In Berlin liegen die Stars am Boden

In Hollywood der "Walk of Fame", in Berlin die "Promenade des Lichts" – in der Hauptstadt sollen die Großen des deutschen Films und Fernsehens geehrt werden. Ein Sternenmeer auf Beton ist der Plan. Natürlich auf dem Potsdamer Platz.

Die Berlinale ist vorbei, aber die Stars und Sternchen sollen weiter leuchten. Deswegen bekommt Berlin nun einen eigenen „Boulevard der Stars“. Nein, er soll kein Abklatsch des Hollywood „Walk of Fame“ werden. Der Berliner Sternenboulevard soll eine eigenständige und andere Form der Ehrung sein, so die Initiatoren, der Förderkreis des Filmmuseums in Berlin (FFFB). Gestern hatte der Senat die Finanzierung des Projekts beschlossen, das voraussichtlich eine Million Euro kosten soll. Baubeginn ist noch in diesem Jahr.

Bereits im September 2004 hatte die renommierte Londoner Architektin Zaha Hadid den vom Förderkreis ausgelobten Kunstwettbewerb gewonnen. Ihre Licht-Boden-Installation „Promenade des Lichts“ soll nun ein weiteres Aushängeschild der Filmmetropole Berlin sein. Auf elliptischen Elementen aus Terrazzo-Beton mit Glasfasereinschlüssen sollen die Namen der Stars eingraviert werden. „Wie Sternformationen in der Milchstraße“, sagt Paul Klimpel, Verwaltungsdirektor der Deutschen Kinemathek Berlin. „Die ovalen Objekte ergeben insgesamt ein Sternenmeer.“

Man wolle mit relativ vielen Sternen beginnen, der Boulevard sei jedoch auf Wachstum angelegt, so dass man jedes Jahr einen weiteren Star ehren könne. Gerade abends sei die Installation „unglaublich imposant“, findet Klimpel. Eine Jury wird entscheiden, wer hier künftig geehrt werden soll. Es ist laut Gero Gandert, Filmhistoriker und FFFB-Vorstandsmitglied, mit den Großen des deutschen Films und Fernsehens zu rechnen. Dazu gehörten die Regisseure Fritz Lang und Billy Wilder sowie die Schauspielerinnen Marlene Dietrich und Hildegard Knef, aber auch Max Skladanowsky, der 1895 die ersten deutschen Filme im „Wintergarten“-Varieté vorführte. „Der Förderkreis legt großen Wert darauf, die Namen des Exils miteinzubeziehen“, sagt Gandert. „Ebenso wie Filmpersönlichkeiten aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“ Auch die Pioniere im Bereich der technischen Entwicklung sollen hervorgehoben werden.

Der „Boulevard der Stars“ sollte ursprünglich zur Berlinale 2006 fertig gestellt werden. Aufgrund technischer Schwierigkeiten hatte sich die Realisierung des Projekts verzögert. Nun soll es noch in diesem Jahr umgesetzt werden, allerdings nicht so wie ursprünglich vorgesehen auf den Gehwegen rechts und links der Potsdamer Straße zwischen Potsdamer Platz und Eichhornstraße. „Im Havariefall wäre man schlecht an die Leitungen gekommen“, sagte Petra Rohland, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Daher habe man sich nun auf den Mittelstreifen am Potsdamer Platz geeinigt. Das sei ein angemessener Ort, zwischen Filmmuseum und Berlinale. Auf dem Mittelstreifen sei zwar für einen späteren Zeitraum eine Straßenbahnlinie geplant, aber das sei alles noch „Zukunftsmusik“.

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