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Stadtleben: Brutzeln für Brad Pitt

Der Hollywood-Star dreht bis Sonntag in Nauen

Hollywood-Star Brad Pitt verlässt in diesen Tagen oft seine hübsche Villa in Wannsee und reist ins Umland. Die Dreharbeiten für den Film „Inglourious Basterds“ finden nicht nur im Fort Hahneberg in Staaken, sondern auch in der Kleinstadt Nauen westlich Berlins statt.

Dort wurde die Neue Straße in der Altstadt abgesperrt und umgebaut. Sie verwandelte sich in die „Rue de la Jonguiere“. Hier luden plötzlich Tavernen und eine „Auberge la Louisiane“ zum Besuch ein, während Plakate an den Wänden zur „Einhaltung der deutschen Verkehrsordnung“ aufriefen. Innerorts seien maximal 40 Kilometer pro Stunde erlaubt, es sei stets rechts zu fahren. Und aus den Bekanntmachungen der „Kommandantur“ stechen die Buchstaben „SS“ hervor. „Es wirkt alles ziemlich echt und unheimlich“, sagte eine ältere Dame, die mit vielen anderen Neugierigen das Filmset begutachtete. Am späten Abend stand dort der Drehbeginn an. Vorher wollte die Crew um Regisseur Quentin Tarantino – der sich einige Monate in der Kreuzberger Großbeerenstraße einquartiert hat – angeblich in Schöneberg essen gehen.

Viele Gerüchte sind zu hören, und die heißesten gibt es Nauen in „Moni’s Brutzelbude“, gleich neben dem Set. „Am Abend müssen alle Häuser in der Umgebung verdunkelt sein, selbst das Altersheim“, erzählte ein Mann. „Pitt kommt erst am Samstagabend“, sagte eine Frau im Jogginganzug und bestellte erst mal Monis Tagesgericht „Bratwurst mit Sauerkraut“ für 3,50 Euro. Woher sie das wisse? „Hat mir eben ein Wachmann verraten.“ Andere schwärmen von Oldtimern, die in den Nebenstraßen parken. Ein Mann hat alle Lastwagen der Crew gezählt: „25 Stück und alle nagelneu. Mann, haben die Geld.“ Das detailgetreu aufgebaute französische Lokal soll im Film angeblich eine Schlüsselrolle bei der Planung von Vergeltungsschlägen einer Gruppe jüdisch-amerikanischer Soldaten gegen das Deutsche Reich spielen. Die Verwaltung der Stadt Nauen, die wegen der einst riesigen Sendestation auch „Funkerstadt“ genannt wurde, lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Filmteam. Das sei beste Werbung für die Stadt, die noch immer dem Verlust des Sitzes der Kreisverwaltung Havelland ein wenig nachtrauert. Noch bis Sonntag, 14 Uhr, bestimmen die Schauspieler das Leben zumindest in der Altstadt. ste./AG

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