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Stadtleben: Das Geheimnis der Franzosen

Die Anziehungskraft von Manet, Monet, Renoir und Co. wird immer stärker Gestern kam der 500 000. Besucher in die Neue Nationalgalerie

Die halbe Million ist geschafft. Gestern wurde vor der Neuen Nationalgalerie der 500 000. Besucher begrüßt, der die schönsten Franzosen aus New York sehen wollte. Der Jubiläumsgast war Norman Kapitola, ein Banker aus Berlin, der eine kunstsinnige Mittagspause geplant hatte und sich jetzt über eine Reise nach New York freuen kann. Der 27-Jährige ist ein eher untypischer Besucher: Das Publikum ist größtenteils eher älter und zu mehr als zwei Dritteln weiblich.

Die Anziehungskraft der Kunstwerke aus dem Metropolitan Museum in New York wird immer stärker. Inzwischen locken Manet, Monet, van Gogh, Cézanne und all die anderen französischen Meister täglich rund 5600 Besucher in die Nationalgalerie, Tendenz weiter steigend. Ständig werden die Öffnungszeiten verlängert – Donnerstag bis Sonnabend geht es schon bis 24 Uhr. Zum Ende erfolgreicher Ausstellungen hin werden die Zeiten erfahrungsgemäß weiter ausgedehnt, so dass in den restlichen 28 Ausstellungstagen bis zum 7. Oktober vielleicht noch 700 000 Besucher gezählt werden können. Aber die Ausstellung ist nicht nur was für Nachtschwärmer; Frühaufsteher haben sich die Early-Bird-Termine gesichert – sie sind sämtlich ausgebucht.

Ein Geheimnis des Erfolges ist, anders als bei der MoMA-Schau vor drei Jahren, sicher auch die fehlende Warteschlange. Damals galt diese als Sinnbild für den Erfolg und war fast schon ein Event für sich. Dass sie jetzt fehlt, ist ein Beweis, dass das neue Ticketsystem funktioniert. 40, 50 Minuten Wartezeit sind normal, manchmal hat man’s schon nach zehn Minuten geschafft. Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass viele Berliner ein zweites oder drittes Mal kommen.

Am liebsten bestaunen die Besucher Monets „Garten in Saint Adresse“ in Öl. Das beliebteste Motiv im Museumsshop ist die „zeichnende junge Frau“ von Marie-Denis Villers, einer der wenigen vertretenen Künstlerinnen. Katharina von Chlebowski vom Verein der Freunde der Nationalgalerie sagt, dass vor allem der komplette Überblick über die Franzosen des 19. Jahrhunderts die Attraktivität der Schau ausmache. Die Menschen sähen die berühmten Werke und gingen „glücklich nach Hause“.

Infos im Internet:

www.metinberlin.org

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