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Das Schattenkabinett: Tänzer von Pilobolus kommen nach Berlin

Bei "Wetten, dass..?" begeisterten sie Thomas Gottschalk, im Juli kommen sie nach Berlin: Die Tänzer von Pilobolus spielen rasant mit Licht und Schatten, die mit den Körpern der Performer auf einer bunt beleuchteten Leinwand erzeugt werden.

Was für eine Erfolgsgeschichte! Ein Mädchen wird von einer himmlischen Riesenhand in einen Hund verwandelt. Auf einem Spaziergang durch New York wird es entdeckt und schnell zum Superstar, vor den Paparazzi flieht es nach Deutschland. Und wer holt sie vom Flughafen ab? Na, Thomas Gottschalk! Sofort erkennbar an Frack und Lockenmähne, lädt der Showmaster das Hundemädchen auf eine Motorrollertour durch Berlin ein. Ein bisschen durch die Straßen fahren, dann ab in die Disco – und anschließend auf die große Samstagabendbühne!

Die Geschichte ist natürlich nur genau das, eine Geschichte nämlich. Bis auf den Auftritt in Thomas Gottschalks Abschiedssendung von „Wetten, dass..?“. Den hatte die US-amerikanische Performancegruppe Pilobolus tatsächlich an diesem Wochenende: ein rasantes Spiel mit Licht und Schatten, die die Performer mit ihren Körpern und einigen Requisiten auf einer bunt beleuchteten Leinwand erzeugten. Eigens für die Show hatten sie ein Perücke tragendes Gottschalk-Double eingebaut. Der scheidende Meistermoderator selbst war begeistert von dem Auftritt der jungen Amerikaner: „Das war wirklich etwas ganz Besonderes“, sagte Gottschalk. Und er habe ja nun wirklich schon viel gesehen.

Ihr Schattentheater bringen die neun Tänzerinnen und Tänzer von Pilobolus im Rahmen einer Europatour bald auch auf eine Berliner Bühne. Ende Juni gastiert die Gruppe knapp zwei Wochen lang in der Komischen Oper, um ihr Stück „Shadowland“ zu zeigen. Auf dieser rund 75-minütigen Reise durch eine – überraschend bunte – Schattenwelt werden dem Zuschauer einige Motive aus dem „Wetten, dass ..?“-Appetithappen wiederbegegnen: Das Mädchen mit dem (durch Arm anwinkeln geformten) Hundekopf, die langsam aufblühende Blume aus Körpern, der ruck, zuck aus herbeispringenden Tänzern zusammengesetzte Elefant – expressive, poetische und humorvolle Traumbilder auf der Leinwand, die sich mit akrobatischen Tanzszenen vor dem Vorhang abwechseln. Die Story zum Stück schrieb „Spongebob Schwammkopf“-Autor Steven Banks – ein Experte für Gags und Skurrilitäten.

Die vielfach preisgekrönte Kompanie Pilobolus, deren Name sich auf einen Sporen verschießenden Pilz bezieht, wurde vor 40 Jahren gegründet, sie zählt zu den weltweit ältesten und bekanntesten Ensembles für modernen Tanz. Nach eigenen Angaben sind Pilobolus in 63 Ländern vor vier Millionen Zuschauern aufgetreten – in wechselnder und stetig nachwachsender Besetzung natürlich. Ob Thomas Gottschalk nach Ende seiner Moderatorenlaufbahn eine zweite Karriere als Schattentänzer plant, ist allerdings bisher nicht bekannt. Jan Oberländer

„Shadowland“, 20. bis 31. Juli, Komische Oper, Behrenstr. 55-57. Tickets ab 22 Euro

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