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Angelina Jolie und Brad Pitt

© dpa

Stadtleben: Die Stars sind dann doch nicht gekommen

Wochenlang versetzte Hollywoods Filmpaar Nr. 1 die Stadt in Aufregung Jetzt feierte die Paparazzo-Komödie „Warten auf Angelina“ Premiere.

Der Plan ist gut durchdacht, es kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Ein Paparazzo und ein Filmstarfan haben einen Tipp bekommen und schleichen sich in eine Berliner Dachgeschosswohnung ein, um Angelina Jolie und Brad Pitt aufzulauern. Das derzeit berühmteste Filmpaar der Welt soll angeblich ein benachbartes Luxusappartement beziehen – ein Schnappschuss verspricht viel Geld und ein bisschen Ruhm. Dumm nur, dass sich die Leinwandstars nicht blicken lassen. Dafür aber tauchen im Unterschlupf jede Menge andere unangemeldete Gäste auf. Und damit jede Menge unerwartete Probleme, darunter die Schwester einer Ex-Freundin. An die kann sich Paparazzo Maik allerdings nicht mehr erinnern.

„Warten auf Angelina“ heißt der Film von Hans-Christoph Blumenberg, in dem Darsteller Florian Lukas die Hauptrolle des unbeholfen promigeilen Fotografen spielt. Heute Abend feiert die Produktion im Filmtheater am Friedrichshain Berliner Premiere. Neben Lukas gehören Kostja Ullmann, Gudrun Landgrebe, Barbara Auer, Heiko Deutschmann, Anna Brüggemann und Jana Palaske zum Drehteam – auch sie werden auf dem roten Teppich erwartet. Dass Angelina und Brad Pitt zur Premiere kommen werden, ist wohl eher unwahrscheinlich – auch wenn es der Film als eine Art Respektsbekundung verdient hätte.

Warum Regisseur Hans-Christoph Blumenberg den Promizirkus zum Thema einer Komödie macht, liegt auf der Hand: In der jüngeren Vergangenheit waren Angelina Jolie und Brad Pitt immer wieder zu Gast in Berlin, zuletzt Ende vergangenen Jahres, als Pitt für die Dreharbeiten zu Quentin Tarantinos Action-Film „Inglourious Bastards“ vor der Kamera stand. Und jedes Mal war die Aufregung um das Paar aus Hollywood groß. Wochenlang belagerten Fotografen, Reporter und Kamerateams das Palais Parkschloss am Wannsee. Dort hatte sich die Großfamilie für die Dauer ihres Berlin-Aufenthalts einquartiert, abgeschirmt hinter einem meterhohen Zaun, gut beschützt von dutzenden Bodyguards. Schon zuvor lösten die Stars eine Hysterie aus, als sie während eines Berlinbesuchs in einem Geschäft am Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg Spielzeug für ihre Kinder kauften und anschließend in einem kleinen Restaurant im Weinbergspark beim Essen gesehen wurden.

Die Idee zum Film sei ihm eines Morgens unter der Dusche gekommen, sagt Regisseur Hans-Christoph Blumenberg. Zu dem Zeitpunkt machten gerade wieder Gerüchte die Runde, „Brangelina“ wollten ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin verlagern und hätten sich zusammen ein Luxusappartement in Mitte angeschaut. Zum Umzug ist es bis heute nicht gekommen. Erst kürzlich erklärte das Paar, sich auf einem Anwesen in Südfrankreich sehr wohlzufühlen und vorerst dort bleiben zu wollen.

Blumenbergs Film hat diese Absage an Berlin nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Die Besetzung ist hochkarätig, trotz des geringen Budgets. Um Kosten für teure Drehorte zu sparen, verlegte der Regisseur das Set kurzerhand in seine Privatwohnung. Innerhalb von zwölf Tagen entstand dort ein Großteil des Films. Dabei ist Blumenberg, der einst als Filmkritiker begann, durchaus anderes gewohnt: Für das Fernsehen drehte er aufwendige und kostspielige Produktionen wie „Das Kanzleramt“ und einige Folgen für den „Tatort“

„Warten auf Angelina“ läuft ab heute im Kino. Weiteres Seite 27

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Traumpaar. Mittlerweile sind die Gerüchte, Angelina Jolie und Brad Pitt würden bald schon Berliner, weitgehend in sich zusammengesunken. -

© pa/dpa

 Nana Heymann

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