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Stadtleben: Doppelt ballert besser

Oscar-Gewinner Jamie Foxx und Jennifer Garner stellten in Berlin ihren Film „Operation: Kingdom“ vor

Es gibt bisher nur fünf Künstler, die es geschafft haben, einen Oscar zu gewinnen und mit einem Musikalbum auf Platz eins der amerikanischen Charts zu kommen: Frank Sinatra gehört zu dem erlauchten Kreis, Bing Crosby, Barbra Streisand und Eminem auch. Und er: Jamie Foxx, 39, Schauspieler, Musiker und Komiker. Den Oscar bekam er vor drei Jahren für seine Hauptrolle in „Ray“, da hat er die Musikerlegende Ray Charles verkörpert. Sein Hit-Album hieß „Unpredictable“. Und Mitte September bekam Foxx auch noch seinen eigenen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood.

Dagegen ist die Frau an seiner Seite geradezu unterdekoriert: Jennifer Garner, 35, hat bisher nur den Golden Globe gewonnen, für ihre Rolle in der Actionserie „Alias“. Gestern waren beide in Berlin, um im Adlon Werbung für ihren gemeinsamen Film „Operation: Kingdom“ zu machen, der nächste Woche startet.

Das mit dem Werben beherrscht Foxx perfekt. Vor seiner Künstlerkarriere war er mal Schuhverkäufer. „Da habe ich gelernt, wie man Dinge richtig verkauft. Und dass es wichtig ist, jedem Menschen Beachtung zu schenken, der den Raum betritt.“ Im Konferenzraum des Adlons lächelt er alle Anwesenden so herzlich an, als befinde er sich auf einem Familienfest.

In „Operation: Kingdom“ spielen Foxx und Garner Mitglieder einer Antiterroreinheit des FBI, die einen Anschlag auf US-Bürger in Saudi-Arabien aufklären sollen. Dabei müssen sie Rätsel lösen – vor allem aber kämpfen, schießen und durch die Gegend springen. Die Dreharbeiten waren so hart, dass Jennifer Garner derzeit kaum ein Interview verstreichen lässt, ohne ausgiebig ihr Stuntdouble zu loben. Aber auch sie selbst musste in manchen Szenen einstecken, ihre Freunde haben sie wegen dieses Drehs bemitleidet. Nur ihr Ehemann komischerweise nicht. Der heißt Ben Affleck, ist ebenfalls Hollywood-Star und genauso actionfilmerprobt. „Ben besuchte uns am Set und hat tatsächlich vom Regisseur gefordert, mich noch härter ranzunehmen“, sagt Garner.

Foxx findet, dass „Operation: Kingdom“ ein ausgezeichneter Actionfilm ist. Mit einem wilden, halbstündigen Ballerfinale. „Ich mag die Schießereien und Explosionen und Autocrashs. In diesem Sinne bin ich sehr amerikanisch.“ Aber immerhin werde auch zum Nachdenken angeregt – und zwar in den letzten 60 Sekunden. Das meint er nicht ironisch.

Eigentlich ist der Schauspieler ein politischer Mensch, das ist ihm im Adlon wichtig. Er spricht gerne über die Fehler der US-Armee im Irak, über die Bedeutung des Öls. Und was Barack Obama für ein guter Präsident wäre. Außer dem Adlon bekommen Foxx und Garner an diesem Tag nichts von Berlin zu sehen, noch am Abend geht der Flieger nach Basel. Am heutigen Sonnabend sitzen sie bei „Wetten, dass..?“ auf der Couch. Und dann warten bereits die nächsten Projekte: Garner will am Broadway „Cyrano de Bergerac“ aufführen, mit ihr als Roxanne und Kevin Kline als Cyrano. Jamie Foxx dreht demnächst mit seinem Lieblingsregisseur Michael Mann den Streifen „Damage Control“. Und spätestens danach müsste es eigentlich wieder Zeit für eine Preisverleihung sein.

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