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Echo-Verleihung in Berlin: Jede Menge Musik und Stars

Mit Auftritten von Rammstein, Katy Perry und den Toten Hosen fand am Donnerstagabend die Echo-Verleihung in den Messehallen am Funkturm statt. Davor warteten Fans schon stundenlang auf ihre Stars.

Wenn das kein inszeniertes Skandälchen war. Moderatorin Barabra Schöneberg, die mit pinkfarbenen Glitzer-High Heels über die Bühne stöckelte, knutschte bei der 21. Echo-Verleihung am Donnerstagabend in den Messehallen am Funkturm mit Co-Moderatorin Ina Müller rum. Ganz nach den Vorbildern Madonna und Britney Spears bei den MTV Music Awards vor neun Jahren. Jede Menge Musik und Stars gab’s dann auch noch beim Klassentreffen der Musikbranche, die sich vor 3200 Zuschauern selbst feierte, mit Auftritten von Rammstein, Sean Paul, Katy Perry, den Toten Hosen und Kraftklub.

Reggae-Sänger Shaggy war zum ersten Mal beim Echo und schwärmte vom Berliner Nachtleben. Viel trinken wolle er in der Echo-Nacht, sagte er. Nur als Letzter werde er die Party nicht mehr verlassen, er sie ja nicht mehr der Jüngste. Sein Kumpel, Reggaestar Sean Paul kam mit hochfrisiertem Irokesenschnitt, sein Wissen über Deutschland glich eher dem Repertoire der meisten Kurzzeittouristen: „amazing place, Berlin“, tolle deutsche Nationalmannschaft, Oktoberfest. Gegensätze dann beim Berliner Rüpelrapper Sido und Freundin Doreen. Sido in Wollmütze, Jeans und Sonnenbrille, Doreen in schickem rotem Kleid. Sido bekam mit Rapperkollege Bushido für „So mache ich es“ wie im vergangenen Jahr den Echo fürs beste Musikvideo. Und wollte dann vor allem eines, sich mit Jägermeister betrinken. Bushido konnte sich einen Seitenhieb auf Peter Maffay nicht verkneifen. Der hatte die Verleihung des Bambis an Bushido kritisiert und war aus einem gemeinsamen Projekt mit Sido und Bushido ausgestiegen. Sido stichelte dafür gegen Lindenberg. Er finde es unfair, wenn jemand nach dem Preis fürs Lebenswerk - den hat Lindenberg bereits vor 18 Jahren bekommen - noch mehr Preise bekomme, scherzte er. Nach 1992 und 2009 räumte Udo am Donnerstag aber gleich weitere zwei Mal ab, als bester Künstler „Rock/Pop National“ und für das Album des Jahres. Danach präsentierte er mit Jan Delay den Hit „Reeperbahn“ und düste ab nach Friedrichshain, wo er in der O2-World noch ein Konzert gab. Und dann läuft ja am Potsdamer Platz auch noch das Lindenberg-Musical „Hinter Horizont“, allerdings ohne das Original.

Vor der Halle warteten die Fans schon stundenlang auf die Stars bei warmen Frühlingstemperaturen. Bei Promis und Zuschauern waren die Favoriten klar: Die Berliner Rocker Rammstein und Marilyn Manson. „Dass man Marilyn Manson noch mal in Deutschland sehen kann“, freute sich Vanessa, 19, die mit Freundinnen aus Nordrhein Westfalen angereist war. Aber der Friedrichshainer Tim Bendzko sei auch ganz süß. Selbst der bleich geschminkte US-Rocker Marilyn Manson raunte „Rrrrammstein“ auf die Frage, auf wen er sich am meisten freue. Den Berlinern durfte dann auch gleich den Preis als beste deutsche Rocker verleihen. Beim Heimspiel heimsten Rammstein auch den Preis für die erfolgreichsten deutschen Musiker im Ausland ein. „Es freut uns, die Achse des Bösen geht weiter“, sagte Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz im gold glitzernden Ganzkörperkostüm. Der Friedrichshainer Tim Bendzko, der seinen Hit „Nur noch kurz die Welt retten“ mit Shaggys Unterstützung präsentierte, wurde von Lena Meyer-Landrut als bester Newcomer ausgezeichnet. Damit ersparte sich die Sängerin die Übergabe des Preises an den ebenfalls nominierten Kreuzberger Rapper Casper. Mit dem zog sie für eine Fernsehsendung durchs Berliner Nachtleben und stellte sich zum Leidwesen Caspers zickig an, fand seine Wohnung dreckig, seine Tattoos hässlich und äffte seine Fans nach.

Nach der Verleihung feierten die Gäste im Palais am Funkturm weiter. Auf zwei Etagen wurde bis in die frühen Morgenstunden literweise Wodka und Bier ausgeschenkt.

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