zum Hauptinhalt

Stadtleben: Ein bisschen Glamour im Goya

DJs, Mode, Filmfete: Der Club am Nollendorfplatz entwickelt sich zum Partyort

Die Kulisse im „Goya“ war hübsch ausgeleuchtet. Und beeindruckend war wohl auch der geheime Kino-Trailer des Stauffenberg-Films „Valkyrie“, der auf der Leinwand gezeigt wurde. 400 Crewkollegen von Tom Cruise hatten letzten Freitag die Abschlussparty des Filmdrehs groß am Nollendorfplatz gefeiert. „Es war wirklich ein rauschendes Fest, so viel darf ich verraten“, sagte hinterher Goya-Manager Thomas Gross. Ob denn auch Tom Cruise im ehemaligen Metropol tanzte? „Ich habe ihn nicht gesehen“, sagt Gross vorsichtig und lacht. „Aber wer weiß: Vielleicht hatte er ja eine Perücke auf.“

Knapp 200 Tage nach dem Betreiberwechsel zur Treugast – die sich auch um das Tempodrom kümmert – und der Wiedereröffnung etabliert sich der einst so geschmähte Nachtclub still und leise am Markt. Am 10. November findet im Goya eine Wiederauflage der „Propaganda Party“ statt, bei der auch DJs aus dem Felix und dem GMF auflegen. Einmal pro Monat hat sich mittlerweile auch die Partyreihe „Exzessiva“ im Goya eingemietet, die 2000 Leute erwartet und den Laden auch für die große Silvesterparty am 31. Dezember gebucht hat.

Vergessen scheint das absurde Drama um geprellte Anleger, Millionen-Schulden und ein furchtbares Image, das der Club noch vor gut einem Jahr hatte. Die neuen Macher um Treugast-Chef Stephan Gerhard positionieren das traditionsreiche Haus neu: Zwei Abende in der Woche wird das Goya an Partyveranstalter vermietet, sonst an Unternehmen für Events. So hat jüngst Hugo Boss das Goya für eine Show gemietet; Weihnachtsfeiern von Großunternehmen, die ihren Führungsstab einladen, sind gebucht. Das Internet-Geschäftsnetzwerk „Xing“ – ehemals OpenBC – will von nun an ihre Klientel zu Anlässen wie der Berlinale oder der Popkomm ins Goya einladen.

Auch das kommende Jahr scheint nicht schlecht anzulaufen: An 40 Tagen ist das Goya für öffentliche Veranstaltungen gebucht. Verhandelt werde zudem mit Agenturen, die dort stilvolle Konzerte und Lesungen veranstalten wollen. So viel Leben war lange nicht im Goya. AG

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false