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Einsatz, bitte: Das "Café King“ wird verkauft

Es war die Zentrale des Fußball-Wettskandals: Durch die sogenannte "Hoyzer-Affäre" wurde das "Café King“ nahe dem Kurfürstendamm bundesweit bekannt. Jetzt wird das Haus verkauft.

Das Angebot könnte verlockender nicht sein: Für 2,5 Millionen Euro wird seit dem vorigen Wochenende in einer Anzeige eines Immobilienmaklers „ein stolzes Eck-Mietshaus“, fünf Geschosse, „in der City von Berlin“ nahe dem Kurfürstendamm angeboten. Was dort nicht steht: Das Gebäude an der Rankestraße Ecke Eislebener Straße in Charlottenburg hat im Januar 2005 einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt – so sehr, dass eine Zeit lang sogar Touristenbusse vor dem Café im Erdgeschoss des Hauses Halt machten: dem „Café King“, das durch den Fußball-Wettskandal berühmt geworden war. Das Café war gleichsam die Zentrale der Spielmanipulationen der drei Gebrüder Sapina, die das Café betrieben, und dem damaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer. Bei einer Polizei-Razzia fanden die Beamten dort später Auszahlungsbelege für Sportwetten in Millionenhöhe. Alle Beteiligten wurden verurteilt: Hoyzer zu zwei Jahren und fünf Monaten, Ante Sapina, der Drahtzieher des Skandals, zu zwei Jahren und elf Monaten, seine Brüder Milan und Filip zu Bewährungsstrafen.

„Unser Café läuft nach wie vor gut“, sagte der Inhaber des „Café King“, Milan Sapina, gestern. Der 42-Jährige erfuhr erst durch den Tagesspiegel davon, dass das Gebäude den Besitzer wechseln soll. „Das wird für unser Café aber keine Folgen haben“, sagte er. Sein Bruder Ante sei mittlerweile Freigänger und arbeite in einer nahe gelegenen Pizzeria. Prominente Sportler ließen sich aber in dem Café nicht mehr sehen, „die haben Angst um ihr Image“, sagte Milan. Im Übrigen sei damals alles nur „von den Medien“ hochgespielt worden. „Wir sind kein Wettcafé, sondern ein ganz normaler Laden, wo man essen, trinken und Videoclips schauen kann.“ Einzig das Rauchverbot sei der Grund dafür, dass etwas weniger Gäste kämen als früher. tabu

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