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Europacenter: High Society

Neuer Rekordhalter für Partys in der Höhe: Heute eröffnet das „Puro“ im 20. Stock des Europacenter.

Von hier oben zieht selbst ein nackter Po den Blick weniger in den Bann als sonst. Es gibt einfach viel Besseres zu sehen als die Schwimmer dort unten im Außenbecken in der Europacenter-Therme: die Aussicht über alle Häuser der Hauptstadt hinweg. So weit, wie hier oben im „Puro“, kann man den Blick selten in Berlin schweifen lassen. Kein Club ist weiter oben gelegen als Berlins neuer Rekordhalter für Partys in der Höhe.

Heute Abend wird das „Puro“ offiziell eröffnet. 100 Meter hoch gelegen, im 20. Stockwerk des Europa-Center bietet es einen 360-Grad-Blick über die Stadt. Die Gedächtniskirche leuchtet ebenso wie der Messeturm weiter hinten im Westen, im Osten strahlt der Alex, und wer sich auf eines der Lounge-Betten legt, schaut durch die großen Panoramafenster auch noch in den Himmel über Berlin.

Geschäftsführer Tim Pöhland ist mit dem „Puro“ zumindest von der Aussicht her ein Coup gelungen. Er verdrängt nun „Weekend“ (12. und 15. Stock plus Dachterrasse im 17. Stock), „Solar“ (16. und 17. Stock) und „40 Seconds“ (8. Stock) auf die unteren Ränge. Doch von diesen Partyplätzen will er sich auch mit seinem Konzept abheben. „Wir sind weder ein Club noch Lokal, sondern eine Lounge“, erläutert der 28-jährige Pöhland. Früher hat er als Eventmanager für Davidoff gearbeitet, Ende der 90er Jahre organisierte er mit seinem Vater am Kurfürstendamm den „Längsten Laufsteg der Welt“.

Im vorigen Jahr veranstaltete Pöhland im Europa-Center bereits zwei Feiern, danach kursierten Namen von bekannten Berliner Partymachern wie Dominique vom „90 Grad“ als neue Betreiber der exklusiven Location. Pöhland setzte sich durch. Die Kosten für den Umbau zum „Puro“ sollen mehr als eine Millionen Euro betragen haben. Mit zwei Aufzügen geht es sekundenschnell hinauf in den 20. Stock. Zwar hört sich Pöhlands „Lounge“-Umschreibung zunächst nicht nach wilder Party an – Platz zum Feiern gibt es auf den etwa 1000 Quadratmetern aber genug. Gleich rechts vom Eingang ist ein Bereich mit Tanzfläche, DJ-Pult und Bar, die Sitzbänke sind in Weiß gehalten. Links vom Eingang geht es in den Lounge-Bereich. Dunkelbrauner Parkettfußboden, bequeme, zu Sitzecken zusammengestellte Designer-Sofas und breite Lounge-Betten in ebenfalls dunklen Tönen stehen direkt vor den Fenstern, die Wände sind aus schwarzem Stein, dazwischen flackern Feuer hinter Glas. Mitten drin steht die Bar. All das ist zu durchgestylt, als dass es gemütlich genannt werden könnte. Aber genau das entspricht entspricht auch Pöhlands Idee. „Puro soll für Reinheit, Sauberkeit und Leichtigkeit stehen“, sagt Pöhland. Und so wünscht er sich auch seine Gäste. „Sie sollen innerlich rein und sauber sein, eine positive Ausstrahlung haben“, sagt er. Eine Beschreibung, die auch auf so manche Punks zutreffen dürfte, die vor dem Brunnen an der Gedächtniskirche abhängen. Dass sie es an „Puro“-Türsteherin Sam vorbei schaffen würden, ist allerdings unwahrscheinlich. Zwar will Sam die Gäste so mischen, dass Gegensätze aufeinander treffen, aber flippig, stylisch oder schick sollten die Gäste sein.

Dienstags bis samstags ist das „Puro“ ab 20 Uhr geöffnet. „Wir wollen hier Leute zusammenbringen, eine Homebase für sie sein“, wünscht sich Pöhland. Eintritt soll nur bei bestimmten Events genommen werden, so wie heute, wenn Tom Novy auflegt. Pöhland hofft, dass sich das „Puro“ zu einem „außergewöhnlichen Ort“ entwickelt – dafür sorgt im Zweifel alleine schon der Ausblick.

„Puro“, Europa-Center, Tauentzienstraße 11, dienstags bis samstags, ab 20 Uhr

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