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Filmpremiere: Schmolllippen vor dem Berliner Adlon

Angelina Jolie stellt im Adlon ihren Action-Thriller „Salt“ vor – und hunderte Fans kommen. Auf Brad Pitt müssen sie verzichten: Die Schöne hat einen deutschen Begleiter dabei.

Normalerweise taucht Angelina Jolie gern als die weibliche Hälfte von „Brangelina“ auf – doch als die Superfrau mit den Superlippen am Mittwoch nach Berlin kam, hatte sie ihren Mann Brad Pitt ausnahmsweise nicht im Schlepptau. Das Scheinwerfer- und Blitzlicht gehörte dieses Mal der 35-Jährigen. Im schwarzen Abendkleid inszenierte sie sich auf dem schwarzen Teppich vorm Cinestar im Sony Center – und ließ sich von mehr als 1000 Fans bejubeln, als die deutsche Premiere ihres Films „Salt“ gefeiert wurde.

Eine One-Woman-Show blieb ihr Besuch in Berlin aber nicht. Bereits nachmittags hatte sie bei der Pressekonferenz im Hotel Adlon einen deutschen Begleiter an ihrer Seite: August Diehl, der in „Salt“ ihren Ehemann spielt – auf Anraten von Brad Pitt. Er hatte Diehl beim Dreh zu „Inglourious Basterds“ kennen gelernt. „Die Empfehlung ist für mich ein großes Kompliment“, sagte Diehl. Er durfte das tun, wovon viele Männer träumen: Jolie im Film küssen. „Sehr aufregend“ sei das gewesen, sagte er. Jolie dagegen schweigt und genießt: „Ich küsse nicht, um dann darüber zu reden“, sagte sie und lächelte. Doch auch wenn die Schauspielerin dazu neigt, ihre Partner am Set zu rekrutieren – Brad Pitt lernte sie beim Dreh des gemeinsamen Films „Mr. & Mrs. Smith“ kennen – gibt es keinen Anlass zur Spekulation. August Diehl ist mit der Schauspielerin Julia Malik verheiratet, mit er im vergangenen Jahr ein Kind bekam. Und Jolie schwärmte am Mittwoch von ihrem Mann. „Ich habe mit Brad einen außergewöhnlichen Partner an meiner Seite, er ist ein großartiger Vater und eine tolle Unterstützung für mich“, sagte sie. Auch bei den Dreharbeiten zu „Salt“ sei er dabei gewesen.

In dem Spionage- Thriller des Regisseurs Phillip Noyce, der ab Donnerstag in den Kinos läuft, spielt Jolie charmant die CIA-Agentin Evelyn Salt, die verdächtigt wird, eine russische Schläferin zu sein. Um ihre Unschuld zu beweisen, geht sie auf die Jagd.

Dass Berlin nach Seoul, Tokio, London und Paris die fünfte Station ihrer Werbetour innerhalb weniger Tage gewesen ist, war Jolie am Mittwoch nicht anzusehen. Ihren Auftritt vor der Presse absolvierte sie strahlend und gut gelaunt im petrolfarbenen, dekolletierten Kleid, unter dem linken Ärmel blitzten ihre Tätowierungen hervor. Per Privatjet war sie am Mittag eingeflogen und dann ins Adlon gefahren. Hunderte Fans warteten hier allerdings vergeblich auf den Star. Jolie hatte den Hintereingang gewählt. Dafür schrieb sie am Abend fleißig Autogramme. Zeit für einen längeren Aufenthalt in Berlin habe sie dieses Mal nicht, bedauerte sie. „Ich finde Deutschland wirklich toll und bin sehr gerne hier. Es ist ein sehr kinder- und familienfreundliches Land“, sagte Jolie, die Mutter von sechs Kindern ist, drei adoptierten und drei leiblichen.

Mit der deutschen Hauptstadt sind Angelina Jolie und Brad Pitt eng verbunden. Fast 90 Tage wohnten sie 2008 in einer Villa Am Sandwerder am Wannsee, während Pitt in Potsdam mit Quentin Tarantino den Film „Inglourious Basterds“ drehte. Immer wieder wurde gemunkelt, dass sich die beiden Hollywoodstars eine Bleibe in Berlin suchen wollten. Bisher ist daraus nichts geworden. Stattdessen sollen sie sich erst im Juli eine Villa für 32 Millionen Euro nahe der italienischen Stadt Verona gekauft haben – doch ein Zuhause wird auch dieses Anwesen wohl so wenig werden, wie ihre Residenzen in Kambodscha, Los Angeles, New Orleans und Südfrankreich. Wie Nomaden zieht das Paar um die Welt.

In Berlin hatte Jolie allerdings nur die zweijährigen Zwillinge Knox Leon und Vivienne Marcheline dabei – und einen Teil des A-Teams. Gemeint ist nicht die geleichnamige Kino-Combo, sondern Helfer wie Stylisten und Kindermädchen, die Angelina Jolie hinter den Kulissen unterstützen. Ohne sie könnte Jolie wohl nur schwer ihr Image als Supermutter und Sexsymbol gleichermaßen pflegen.

Dass sie auch weiterhin eine Superschauspielerin ist, soll „Salt“ beweisen. 36 Millionen Dollar hat der Film am ersten Wochenende nach seinem Start in den USA eingespielt. Ein Beweis dafür, dass auch eine Frau den Hau-Drauf geben kann. „Ich schließe eine Fortsetzung von ,Salt’ nicht aus“, sagte Jolie am Mittwoch. Herausforderungen sieht sie künftig nicht allein am Filmset auf sich zukommen. „Eine Großmutter zu sein, wird eine große Aufgabe“, sagte Jolie. Zum Glück dauert’s bis dahin noch. Ihr ältester Sohn Maddox ist gerade acht.

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