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Stadtleben: Genialität am Gendarmenmarkt

Natürlich war Felix Mendelssohn-Bartholdy einer von uns, ein Berliner. Man nehme nur die Zahl der Konzerte, die zu seinem 200.

Natürlich war Felix Mendelssohn-Bartholdy einer von uns, ein Berliner. Man nehme nur die Zahl der Konzerte, die zu seinem 200. Geburtstag stattfinden. Aber auch andere fühlen sich dem musikalischen Wunderkind aus der Potsdamer Straße nahe. Zum Beispiel die Sachsen. Denn er hat in Leipzig die Musikakademie gegründet, die seinen Namen trägt. Sie sind sogar schneller: Zum Festkonzert anlässlich des Geburtstags – dem 6. Februar – luden sie bereits am Dienstag, transportierten dazu die Sächsische Staatskapelle nach Berlin – und schmückten damit den Neujahrsempfang des Freistaats. Lange Schlangen auf dem Gendarmenmarkt, denn bei den Sicherheitskontrollen wollte Sachsen offenbar mit der gleichzeitig stattfindenden Inauguration in Washington konkurrieren. Ein Ministerpräsident, Stanislaw Tillich, der strahlend die sächsische Mendelssohn-Beziehung und das Orchester präsentierte – den Stolz der Dresdner, gerade erst, 2008, 460 Jahre alt geworden. Ein russisch-jüdischer Solist, Nikolaj Znaider – offener Kragen vor lauter Pinguin-Fräcken –, der zugleich geigte und dirigierte. Drei Mendelssohn-Paradestücke, ohne Pause. Ein von dem jung-genialischem Tausendsassa und seinem Landsmann Arkadi Zenzipèr am Klavier hingerissenes Publikum, darunter Norbert Lammert, Innenminister Wolfgang Schäuble, de Maizieres gleich doppelt, Kanzleramtsminister Thomas und Ex-DDR-Regierungschef Lothar, und Generalsbundesanwältin Monika Harms. Und ein langer Empfang in der Repräsentanz der Telekom. Rdh.

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