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Feinde nur auf der Leinwand. Peter Sarsgaard (rechts) und Ryan Reynolds stellten am Montag in Berlin ihren neuen Film „Green Lantern“ vor.

© dpa

Helle Leuchte: "Green Lantern" feiert Premiere am Potsdamer Platz

Vor der Deutschland-Premiere von „Green Lantern“ schwärmte Darsteller Ryan Reynolds von den dunklen Orten Berlins.

Selbst er kannte die knallgrünen Superhelden nur flüchtig. „Star Wars waren als Kind meine Superhelden“, sagt Ryan Reynolds. Nun ist der 34-jährige Kanadier der Hauptdarsteller des Superheldenfilms „Green Lantern“. Bisher kämpfte die intergalaktische Eliteeinheit der Green Lanterns in Comics gegen das Böse im Universum, anders als Batman und Superman war sie vor allem Fans bekannt. Das soll sich ändern.

Am Montag legte Reynolds einen Stopp ein in Berlin, Planet Erde, Raumsektor 2814 und Zuständigkeitsgebiet von Hal Jordan. Jordan ist Reynolds’ Charakter und Mitglied der Lanterns, wenn auf der Erde Gefahr droht, muss er ran. Bei der Deutschlandpremiere im Sony Center am Montagabend blieb alles ruhig. Mit dabei waren Regisseur Martin Campbell („Casino Royale“) und Produzent Donald De Line sowie Darstellerkollege Peter Sarsgaard („Jarhead“). So unspektakulär wie Hal Jordan verwandelt sich kaum einer zum Superhelden. Während Spider-Man seine Kräfte durch einen Spinnenbiss bekommt und Hulk zu viel Gammastrahlung ausgesetzt wird, reicht bei den Lanterns das Überstreifen eines Rings. Mit ihm können sich die grünen Helden alles erschaffen, was sie sich vorstellen.

Während Reynolds im Film als Testpilot im Kampfjet herumfliegt oder als Superheld durch Meteoritenschwärme und Schwarze Löcher saust, ist der Schauspieler im wahren Leben froh, wenn er am Boden bleiben kann. Denn der 34-Jährige hat Flugangst. Im Film sei alles vorm Green Screen gedreht worden, sagt er, „kein Problem. Nach Berlin wäre ich auch lieber vorm Green Screen geflogen anstatt im echten Flieger.“ Da war es so etwas wie eine kleine Schocktherapie, als er bei den Dreharbeiten an Sicherheitsseilen meterhoch in die Luft geschleudert wurde. Das Turnen in den Seilen lernte er übrigens mit sechsjährigen Kindern in einem Beginnerkurs in New York.

Berlin ist für Reynolds nicht neu. Wie alle Stars betont er, er liebe die Stadt, aber er sagt es glaubhaft. „Das ist mein zehntes Mal hier, ich habe gute Freunde in der Stadt“, sagt er, Drei-Tage-Bart, aufgeknöpftes hellblaues Hemd, dunkelblauer Pullunder. Etwas zu sehen bekomme er von Berlin nur, wenn er nicht gerade beruflich hier sei. „Wenn ich Freunde besuche, lasse ich mich treiben“, erzählt er. Besonders ans Essen in einem Dunkelrestaurant vor einigen Jahren erinnert er sich noch: „Das war eine bizarre Erfahrung. Ich hab mir fast das Fleisch ins Auge gesteckt.“

Reynolds komme gern nach Europa, sagt er, auch zu Dreharbeiten. In Hollywood seien die Geschichten immer ähnlich und vorhersehbar. In Spanien drehte er vor zwei Jahren den Film „Buried – Lebendig begraben“ – in nur 17 Tagen. Die meiste Zeit davon lag er im Sarg. „Das ganze Budget war so hoch wie das Kaffeebudget von Green Lantern“, sagt er und lacht. „Und danach war Green Lantern eine richtige Befreiung.“ Zuvor spielte er bereits in „Selbst ist die Braut“ und „X-Men Origins: Wolverine“ mit. Das US-Magazin „People“ ernannte ihn im vergangenen Jahr zum „sexiest man alive“. Dabei sind es vor allem seine Rollen, für die er einen Waschbrettbauch haben muss. „Da muss ich superlange für trainieren“, sagt er. Am liebsten gehe er Wandern und Radfahren. Bis 2007 war er mit der kanadischen Sängerin Alanis Morissette („Ironic“) verlobt. Nur kurz später zog er Schauspielerin Scarlett Johansson vor den Traualtar. Derzeit soll er mit Charlize Theron liiert sein. Im Film wirbt Reynolds um Carol Ferris, gespielt von „It Girl“ Blake Lively.

Die Green Lanterns sollen ziemlich spät erst die Kinoleinwände und dann Wohn- und Kinderzimmer erobern. Die Comicfiguren gibt es bereits seit 1940, in Deutschland hießen sie „Grüne Leuchte“. Regisseur Martin Campbell glaubt, dass der Film das schafft. „Wir bieten den Leuten eine ganz andere Welt und fast 3600 Arten an Aliens“, sagt er.

Als Mitglied dieser grünen Bruderschaft muss Jordan, bisher ein sorgloser Draufgänger, plötzlich Verantwortung übernehmen und für Gerechtigkeit sorgen. Und er will die Erde vor dem Monster Parallax retten, das alle Lebewesen aufsaugt und auch den Heimatplaneten der Green Lanterns bedroht. Vorher muss sich Jordan aber um den von Parallax infizierten Wissenschaftler Hector Hammond, gespielt von Peter Sarsgaard, kümmern. Sarsgaard hatte bisher keine Beziehung zu Comics, sagt er. Dass er einen Bösewicht spielt, freut ihn. Die Rollen könne er freier interpretieren als Helden. Zeit, um Berlin zu erkunden, blieb ihm nicht. „Aber ich wollte schon immer mal den Marathon hier laufen“, sagt er. Das dann aber ganz ohne Superkräfte.

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