zum Hauptinhalt
071204chanukka2

© ddp

Jüdisches Leben: Chanukka - Lichterglanz am Brandenburger Tor

Fünf Meter hoch, acht Tage lang und neun Arme: Zum Start des jüdischen Chanukkafestes hat Klaus Wowereit zusammen mit Rabbiner Jehuda Teichtel einen riesigen Leuchter am Brandenburger Tor entzündet.

Heute Abend beginnt nach dem Jüdischen Kalender das achttägige Chanukka-Fest. Am Brandenburger Tor wurde dieses um 18:30 Uhr mit einem offiziellen Entzünden des Chanukkah-Leuchters eröffnet. Ehrengast der Jüdischen Gemeinde war Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit.

Der fünf Meter große Leuchter in Berlins Mitte erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im Jahr 3597. Damals hatten die Makkabäer das vorherrschende Seleukidenreich besiegt und damit die jüdischen Tempel von Götzenskulpturen befreit. Laut Überlieferung soll in dem Jerusalemer Tempel nur noch ein einziges Licht gebrannt haben neben einem Krug Öl. Das ewige Licht, das laut Thora niemals verlöschen soll, drohte auszugehen. Denn für die Herstellung neuen Öls werden acht Tage benötigt. Wie durch ein Wunder brannte die Menorah von da an acht Tage lang bis wieder neues Öl vorhanden war. Zum Gedenken an dieses Zeichen hat der Chanukka-Leuchter acht Arme sowie einen neunten "Diener" zum Anzünden, und jeden Tag wird eine Kerze mehr entzündet.

Jüdische Familien feiern das Lichterfest, das sich im Laufe des 18. Jahrhunderts immer mehr Weihnachten annäherte ("Weihnukka") mit süßen Pfannkuchen. Kartoffelpuffern und speziellen Liedern. Der Chanukka-Leuchter steht üblicherweise in den Fenstern der Häuser- das geschehene Wunder soll für alle weit sichtbar sein. In strengen orthodoxen Familien besitzt jedes Familienmitglied sogar einen eigenen Leuchter.

In Berlin sprach der Rabbiner nach dem Entzünden das Gebet "Über die Wunder" - das Lichter helle Freudenfest ist eröffnet. Mehr Informationen zum Fest sowie einem Chanukka-Markt als Alternative zum herkömmlichen Weihnachtsmarkt beim Jüdischen Museum unter http://www.juedisches-museum-berlin.de und  hier.

Liva Haensel

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false