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KaDeWe-Ausstellung: Klassiker für mehr als eine Jahreszeit

Das KaDeWe eröffnete zusammen mit dem Magazin "Vogue" eine Ausstellung, die hochwertige deutsche Mode zeigt.

Die Namen klingen international. Wer es nicht weiß, kommt nicht auf Anhieb drauf, dass es sich bei Marken wie „Strenesse“, „MarcCain“ oder „Marc O’ Polo“ um deutsche Labels handelt. Escada, klar, das war ein frühes Aushängeschild der hohen deutschen Modekunst. Auch Boss, Joop, und Bogner sind nicht nur in vielen Sprachen intonierbar, sondern längst zu Synonymen geworden für deutsche Mode mit internationaler Aura.

Was diese Designer gemeinsam haben, lässt sich derzeit in einer Verkaufsausstellung in der Eingangshalle des KaDeWe erkunden. Sie machen tragbare Mode für Frauen, die immer gut angezogen sein müssen, besondere Akzente lieben und die durchaus mal etwas mehr Geld ausgeben für einen Klassiker, der sich über den Winter hinaus im Kleiderschrank hält, und der dabei trotzdem jung bleibt. Interessant an der Ausstellung „60 Jahre BRD – 30 Jahre Vogue“, die auch in den Schaufenstern zu sehen ist, sind die kurzen Firmenhistorien. Da erfährt man, wie die Marken entstanden sind und wie die Namen zustande kamen.

„Wir wollen das ganze Leistungsspektrum der deutschen Mode präsentieren“, sagte KaDeWe-Chefin Ursula Vierkötter bei der Eröffnung am Montagabend. Raffiniert geschnittene Hosenanzüge in winterlichen Graustufen, stilvolle Cocktailkleider in seidigen Leuchtfarben, modische Karos auf Jacken und Röcken, schwarze Pailletten fürs Ausgeh-Outfit: In den schwarzen Boxen, die als Miniboutiquen arrangiert worden sind, ist der rote Teppich ausgerollt für Mode, in der man sich in allen Lebenslagen wohl fühlt, die sich nicht aufdrängt und nicht kompliziert ist. Unter den Gästen waren Schauspieler Peter Lohmeyer, Produzentin Alice Brauner, Designerin Sonia Bogner und Escada-Geschäftsführer Bruno Sälzer. Gabriele Strehle von „Strenesse“ erinnerte sich an die Anfänge ihrer Kollektionen. Schon vor vielen Jahren, als das noch gar nicht en vogue war, setzte sie auf Nachhaltigkeit. Sie wollte, wie sie sagte, „eine pure Mode schaffen, Sachen, die man immer mal wieder hervorholt.“ In Krisenzeiten kommen bei aller Lust am modischen Outfit konservative Einkaufskriterien wieder zum Tragen: Lieber einmal eine größere Summe in einen Klassiker von hochwertiger Qualität investieren, als das Geld mit kurzlebigem modischen Schnickschnack zu verplempern. Bei den Preisen zeigt die deutsche Mode ebenfalls ein breites Spektrum zwischen den preiswerteren Modellen von „Marc O’ Polo“ bis zu den prestigeträchtigen vierstelligen Etiketten von Jil Sander.

Über dem Ensemble aus schwarzen Boxen und roten Teppichen thront eine Krone aus Titelblättern der 30-jährigen Deutschen Vogue. Viele 30-jährige Frauen holen sich in der „Vogue“ Anregungen, die man im Alltag etwas variiert umsetzen kann. So lassen sich gerade Klassiker immer wieder neu inszenieren und auf den aktuellen Stand bringen.

Zur deutschen Mode passte das fliegende Büfett namens „German Classics“, feine Miniatur-Schnittchen mit Matjes und Käse, Linsensuppe mit einem Hauch von Ferne-Welt-Gewürz, zu Kügelchen mutierte Königsberger Klopse und leckerer Schokoladenpudding mit dem Geschmack von feingemachten Kindheitssonntagen. Elisabeth Binder

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