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gayle tufts

© Davids/Radke

Komödien-Show: Gayle Tufts: Back to the Wurzeln

Berlins Lieblingsamerikanerin Gayle Tufts war früher Rockerin. Den Beweis will die Entertainerin in ihrer neuen Show ersingen.

„Es wird spannend“, sagt Berlins Lieblingsamerikanerin. Damit meint Gayle Tufts nicht Show um die Präsidentenwahl daheim, sondern vor allem ihre eigene. Heute Abend 7. Mai verwandelt sich die Entertainerin in eine Rockerin und will die Wände des Tipi-Zelts wackeln lassen.

Dass sie auch größere Bühnen füllen kann, hat unter sie anderem im Friedrichstadtpalast bewiesen, wo sie 2002 und 2003 Gastgeberin und Mitautorin der traditionellen Weihnachtsrevue „Jingle Bells“ war. Als ein „versiertes Kraftwerk“, „wetterfest“ und „pointensicher“ hat der „Spiegel“ vor zehn Jahren die 1960 in Massachusetts geborene Künstlerin bezeichnet. Seit 1991 lebt sie nun schon in Berlin. Hier ist sie längst kein Geheimtipp mehr, sondern eine feste Größe in der Unterhaltungskunst.

„Gayle Tufts rockt“ heißt nun ihre neueste Show samt Band, mit der die in New York ausgebildete Komödiantin, Sängerin und Schauspielerin zu ihren musikalischen Wurzeln zurückkehren will. Sprich, zur Rockmusik von David Bowie bis Led Zeppelin und von Green Day bis Tokio Hotel. „Ich bin mit Rockmusik groß geworden“, sprudelt es aus der temperamentvollen Künstlerin heraus. Als Jüngste von drei Geschwistern habe sie musikalisch von klein auf von allem was mitbekommen – die Schwester war Hippie, der Bruder Punk. Und bei ihrem Studium von Schauspiel, Tanz, Gesang und Theaterwissenschaft von 1978 bis 1983 am New York University’s Experimental Theatre Wing sei sie mindestens zwei Mal in der Woche in irgendeinem Rockkonzert gewesen, erinnert sich Gayle Tufts an ihre Zeit in New York City. Und schon zählt sie alle möglichen Bandnamen auf und was sie bei den Konzerten erlebt hat. Und das Ganze natürlich im wilden Vokabelmix aus Deutsch und Englisch, zudem solche Sätze wie „There was a Marktlücke“. Diese Aussage traf sie 2001 anlässlich ihrer Show „The wahre Wahrheit“.

Mit dem „Dinglisch“ ist Gayle Tufts mittlerweile zur charmantesten Mittlerin zwischen Deutschland und Amerika geworden wurde. Berlins „Miss America“ – so hieß 1999 ihre Show in der Bar jeder Vernunft – ist immer freundlich, immer guter Dinge und immer hoch professionell. Soll heißen, nicht zickig, ansprechbar und ohne Allüren, auch wenn Interviews nach einem langem Probentag erst gegen 22 Uhr stattfinden kann. Dabei hat es sogar eine „sprachlose“ Zeit für sie in Deutschland gegeben. Schimmliges Brot spielte damals eine große Rolle – als Zungenbrecher war es in den Übungssatz eingebaut, mit dem die Amerikanerin ihre ersten Deutschversuche startete.

Für ihren Auftritt als Rocklady präsentiert sich Gayle Tufts in allerbester Form. Die verdankt sie Pilates und Joggen – und ihrer Designerin. Frauen über 45 modisch anzuziehen, sei hierzulande eine echte Marktlücke. „Eine mit der Konfektionsgröße 34 werde ich nie“, sagt Gayle Tufts. Langsam, aber mit Genuss will sie abnehmen – „ich bin schließlich nicht nach Europa gekommen, um hier von Salat und Wasser zu leben“.

Bis 3. Juli im Tipi am Kanzleramt, Große Querallee, Tiergarten, Kartentelefon: 0180 327 93 58

Heidemarie Mazuhn

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