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Bushido

© ddp

Konzert gegen Gewalt: Empörung über Ausfälle von Bushido

Schulsenator Zöller muss sich nach dem Skandal-Auftritt von Rapper Bushido Vorwürfe gefallen lassen.

Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD) hat die Ausfälle des Berliner Rappers Bushido beim Konzert gegen Gewalt an Schulen verurteilt. Bushido hatte sich bei seinem Auftritt am Samstagabend vor dem Brandenburger Tor abfällig gegenüber protestierenden Schwulengruppen geäußert und sie mit ausgestrecktem Mittelfinger bedacht. Zöllner, der sich gegen ein Auftrittsverbot des umstrittenen Rappers ausgesprochen hatte, nannte das nun „unverantwortlich von Bushido selbst, aber auch von den Veranstaltern ,Bravo‘ und ,Viva‘“. Sie seien offensichtlich bereit gewesen, „ein so wichtiges Thema wie Gewalt zu missbrauchen und durch die Entgleisungen ins Gegenteil zu verkehren“. Zöllners Sprecher Kenneth Frisse sagte, der Senator habe Bushido zuvor nicht gekannt und niemandem das Engagement für eine gute Sache absprechen wollen.

Als „völlig falsch“ bezeichnete der Grünen- Bildungspolitiker Özcan Mutlu die Taktik der Schulverwaltung. Zöllner müsse Bushido nicht kennen, aber nach der massiven Kritik hätte er die Veranstalter auffordern sollen, Bushido auszuladen. „Wenn man den Jugendlichen einen Gescheiterten vorsetzt, der es nur durch glückliche Umstände so weit gebracht hat, dann gibt man das falsche Signal“, sagte Mutlu. CDU-Innenexperte Frank Henkel warf Zöllner „grenzenlose Naivität“ vor. „Alle Warner haben recht behalten.“ Mutlu sagte, er hätte sich auch ein Wort des Regierenden Bürgermeisters gewünscht – zumal dieser Grund hätte, die Beschimpfungen persönlich zu nehmen. Von Klaus Wowereit war keine Stellungnahme zu erhalten. Senatssprecher Michael Donnermeyer sagte, man müsse nicht auf alles reagieren.

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