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Der Bart ist dran.

© dpa

Kurt Krömer: Kutte ist wieder da

"Ruff uff die Bühne!" Kurt Krömer zeichnet nach seiner Auszeit eine neue Staffel seiner Fernsehshow auf – es ist die letzte. "Ich ziehe lieber selbst den Stecker, bevor es die Zuschauer tun", sagt er.

Kurt Krömer weiß eben doch, wann gut ist. Auch wenn ihm das zeitweise entfallen war. Mit dem Endzeit-Schlachtruf „Dit is it!“ meldet sich der Komiker aus seiner mehrmonatigen Erschöpfungspause zurück, quasi mit einer gloriosen Wiederkehr und spektakulären Abschiedsvorstellung in einem.

Seit Mittwoch laufen die Aufzeichnungen der neuen Staffel seines Comedytalks „Krömer – Die internationale Show“. In der ersten Folge, die gleich am heutigen Donnerstag in der ARD ausgestrahlt wird, geht Krömer, der Anfang Dezember alle Termine seiner „Kröm de la Kröm“-Tour absagte und eine Kur antrat, gewohnt offensiv, wenn auch komödiantisch verfremdet, an. Er moderiert die Sendung laut RBB-Ankündigung vom Bett aus, lässt sich akupunktieren und empfängt als liebreiche Krankenschwestern die Schauspielerinnen Katja Riemann und Bettina Zimmermann und die Sängerin Anna Depenbusch. „Ich war in Bulgarien im Swingerclub und habe mich da etwas übernommen“, witzelt Deutschlands berühmtester Neuköllner. Jetzt sei er wieder fit und freue sich, dass es wieder losgehe mit dem Showgeschäft.

Der Spaßmacher musste ernst werden

Im wirklichen Leben übernommen hat sich der Entertainer 2010 bei einem ebenso erfolgreichen wie anstrengenden Jahr: Tournee, Filmdreh, Benefizgala für Neukölln, Fernsehpreis-Moderation, Theaterspielen an der Volksbühne, Fernsehshows – und plötzlich war der Ofen aus. Der Spaßmacher musste ernst werden. „Ich hab mich einfach ins Bett gelegt, weil es nötig war“, sagt der 36 Jahre alte Entertainer. Und als er wieder aufgestanden ist, standen – angefangen mit neuem Bart und neuem Management – offensichtlich ein paar Änderungen an.

Die acht noch bis Sonnabend im Studio 5 der Berliner Union-Film in Tempelhof mit Studiogästen wie Peter Lohmeyer, Franz Dinda, Meret Becker, Gotthilf Fischer, Cem Özdemir, Mike Krüger, Paul van Dyk, Max Mutzke und Hugo Egon Balder aufgezeichneten Folgen sind die letzten der im August 2007 gestarteten „Internationalen Show“. Nach fünf Staffeln „Jubel, Trubel, Heiterkeit“ hat der grundsätzlich keine Absprachen mit den Gästen treffende Anarchoclown die Faxen von diesem Format dicke. „Ich ziehe lieber selbst den Stecker, bevor es die Zuschauer tun.“ Dass das passiert, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Alle Aufzeichnungstermine in der Oberlandstraße waren nämlich ratz-fatz ausverkauft.

Die Karten für alle vier Termine sind weg

Dasselbe gilt für Krömers Clubtour, die am 20. April in München startet und nach 25 Auftritten in Stuttgart, Gelsenkirchen, Mainz, Frankfurt und Hamburg in der letzten Mai-Woche heim nach Berlin ins Mehringhof-Theater kommt. Die Karten für alle vier Termine sind ebenfalls weg.

Während seiner ärztlich verordneten Auszeit ist Krömer aufgefallen, dass es in kleinen Läden eigentlich immer viel schöner war als in den zuletzt bespielten, großen Hallen: „Ich will es einfach so haben wie damals. Ruff uff die Bühne und dann mal gucken watt kommt. Kurt Krömer unplugged. Ohne technischen Schnickschnack. Krömer nackt.“

Der Abschied vom Fernsehen fällt Krömer, der weiter über neue Showkonzepte nachdenkt, leicht. Es sei sowieso nur eine Nebensache, „90 Prozent meiner Arbeit sind Live-Auftritte“. Außerdem würden die Wiederholungen der Öffentlich-Rechtlichen eh dafür sorgen, dass er die nächsten 500 Jahre am Leben bliebe. Und wer weiß, vielleicht heimst er zum vorläufigen Abschluss seiner Fernsehkarriere ja noch den Grimme-Preis ein. Für den ist die Show mal wieder nominiert.

„Krömer – Die internationale Show“, Donnerstag, ARD 23.30 Uhr

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