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Markus Hurek: Bildband von Berlins abschreckenden Seiten

Ein neuer Bildband zeigt die anderen Seiten der Hauptstadt - und enthüllt eine Ästhetik, die Berlins "Narben, ehrliche Farben" und Tristesse zeigt.

Auf den ersten Fotos sieht man: einen vermüllten Hinterhof, einen weggeworfenen Teddybären, eine Sexshop-Reklame. So viele abschreckende Motive hat vor Markus Hurek noch keiner in einem Bildband verewigt. Sein „Backstage Berlin. Rückansichten der Hauptstadt“ ist für alle, die schon genug Hochglanzbände mit Siegessäule und Reichstag haben (Prestel Verlag, 96 Seiten, 14,99 Euro). Wer sich nicht abschrecken lässt, findet vielleicht mit der Zeit Gefallen an der besonderen Ästhetik. Und entdeckt, dass auch verlassene Imbissbuden, übergewichtige Hunde und geschlossene Jalousien Charme haben. Hurek – hauptberuflich Vize-Chefredakteur des Magazins „Cicero“– hat überall dort die Kamera ausgepackt, wo andere instinktiv wegschauen. Sein Buch soll die Stadt „mit ihren tiefen Narben, ehrlichen Farben und dieser herrlichen Tristesse“ zeigen. Das ist ihm gelungen, auch mit dem Foto einer Würstchenfigur. Sie wirbt für eine Imbissbude direkt am Holocaust-Mahnmal. sel

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