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Mitte: 21 neue Sterne für den Boulevard der Stars

Lange war der Boulevard der Stars abgesperrt, verblasst, vergessen. Jetzt ist er renoviert und trägt die Namen von 21 weiteren Filmgrößen.

Auch mit 101 Jahren strahlt sie noch in alle Kameras: Die Schauspielerin Luise Rainer fühlte sich im Blitzlichtgewitter sichtlich wohl als am Montagnachmittag ihr eigener sowie 20 weitere Sterne auf dem Boulevard der Stars eingeweiht wurden. Ihre Stimme zitterte ein wenig als sie gleich zweisprachig betonte: „I am happy to be here. Ich bin so glücklich hier zu sein.“ Die gebürtige Düsseldorferin lebt heute in London und ist laut den Veranstaltern die bisher einzige deutsche Schauspielerin, die zwei Jahre in Folge einen Oscar erhielt. 1936 für ihre Rolle in „Der große Ziegfeld“ und im Jahr darauf in „Die gute Erde“.

Wochenlang war der Mittelstreifen an der Potsdamer Straße abgesperrt, von den bisher 40 Sternen auf dem Boulevard der Stars war wenig zu sehen. Seit September 2010 gibt es diesen nun schon, bisher mit Namen wie Mario Adorf, Hildegard Knef oder Armin Mueller-Stahl. Ein „wachsendes Denkmal“ sei dieser Abschnitt, heißt es von den Organisatoren. Jetzt sind die Absperrungen entfernt und auf dem 320 Meter langen „roten Teppich“ ist es etwas enger geworden. Geehrt werden mit den neuen Sternen Filmgrößen wie die Regisseure Ernst Lubitsch und Fatih Akin oder die Schauspieler Senta Berger, Klaus Kinski und Emil Jannings. Auch der im vergangenen Jahr verstorbene Produzent Bernd Eichinger gehört zum Kreis der Ausgewählten. Ihm wurden ebenso wie dem kürzlich verstorbenen Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, weiße Blumen niedergelegt.

Zur Eröffnung schnitt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit das goldene Band durch. „Der Bouelvard bereichert die Filmstadt Berlin“, sagte er. Die Schauspielerin Martina Gedeck kam ebenso wie Jost Vacano, der die Kamera beim Film „Das Boot“ führte. Til Schweiger erfreute die Teenager-Herzen, als er sich mit seinem Stern fotografieren ließ. Auch Anke Engelke hatte sich angekündigt – dann aber ihren Flieger verpasst.

Touristen finden allerdings nicht so nette Worte für den Boulevard. Er sieht nicht nur etwas ausgeblichen aus, er ist auch nicht sehr bekannt. „Diesen Abschnitt habe ich gar nicht bemerkt“, sagt ein Besucher aus Lübeck. „Wenn Berlin meint, einen solchen Boulevard zu brauchen – von mir aus“, meint er.

Finanziert werden die neuen Sterne überwiegend von privaten Sponsoren. Das Land Berlin zahlt nach der einen Million Euro, die für die Errichtung des Abschnitts bereitgestellt wurde, diesmal nur die Kosten für eine grundlegende Reinigung. In den kommenden Jahren soll der Boulevard auf 160 Sterne erweitert werden.

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