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Moabit: Am Humboldthafen eröffnet die nächste Spielwiese

Beachvolleyballfelder und Biergärten: Der „Playground 2010“ ist der jüngste Versuch, die brachliegenden Flächen rund um den Hauptbahnhof bis zu ihrer Bebauung kreativ zu nutzen.

Auf den sieben Beachvolleyballfeldern harken Männer eifrig Sand, die Tischtennisplatten müssen auch noch aufgebaut werden. Sonst ist aber so gut wie alles bereit auf dem „Playground 2010“, der morgen um 12 Uhr an der Invalidenstraße direkt am Hauptbahnhof eröffnet: Die 400 grünen und orangefarbenen Liegestühle mit Blick auf das glitzernde Wasser des Humboldthafens stehen ordentlich aufgereiht da. Und die 30 blauen Sitzsäcke sind, gemütlich geknautscht, auch schon unter den schattenspendenden Bäumen verteilt. In eins dieser Riesenkissen lässt sich der Geschäftsführer der „Spielwiese für Fortgeschrittene“, Benjamin Zarn, entspannt hineinfallen. Jetzt, wo die stressigen Vorbereitungen der letzten Wochen vorüber sind, sieht er dem Eröffnungstag recht gelassen entgegen.

Der „Playground 2010“ ist der jüngste Versuch, die brachliegenden Flächen rund um den Hauptbahnhof kreativ zu nutzen. Langfristig sollen hier neue Stadtquartiere entstehen, allein am Humboldthafen werden 12 000 Quadratmeter mit Hotels, Büros und Wohnungen bebaut. Bis es soweit ist, dienen die Freiflächen vor allem der Erholung: Erst vor fünf Wochen hat nördlich des Hamburger Bahnhofs die Strandbar „Ressort“ geöffnet, ebenfalls direkt am Humboldthafen hat sich der „Traumstrand Berlin“ etabliert, auch die „Capital Beach Bar“ und der „Bundespressestrand“ sind nicht weit.

Und jetzt noch Zarns Playground. Auf dem Areal sollen sich Biergarten- und Chill-out-Freunde genauso wohlfühlen wie sportbegeisterte Beachvolleyballer und Familien mit Kindern, sagt Zarn. Und natürlich auch die Fußballfreunde, denn sämtliche Spiele der WM werden auf einer 30 Quadratmeter großen LED-Wand übertragen. Da das Catering vom gleichen Anbieter wie beim Karneval der Kulturen kommt, soll auch das kulinarische Angebot vielfältig sein und es an den Ständen mehr als nur Bratwurst zu kaufen geben.

Der Eintritt ist kostenlos, bis zu 3000 Besucher sollen hier bequem Platz finden. „Wenn es während der WM mal zu voll würde, würden wir das Tor schließen. Man soll sich schließlich noch bewegen können“, sagt Zarn und räkelt sich zur Veranschaulichung in seinem Sitzsack. Als der Kreuzberger im letzten Jahr zusammen mit vier Freunden das Angebot erhält, das Gelände zu pachten, auf dem zuvor die nun in Friedrichshain gezeigte Sandsation stattfand, sind sie begeistert. „Hier muss man doch etwas draus machen“, sagen die fünf und gründen eine GmbH. Zwar haben sie schon berufliche Erfahrung im Kulissenbau für Film und Fernsehen, im Event- und Messebereich, doch eine Selbstständigkeit ist für sie neu. „Eigentlich wollten wir uns selbst damit ja nur den besten Platz beim Public Viewing sichern“, ulkt Zarn.

Unter der Woche hat der Playground ab 12 Uhr, am Wochenende ab 10 Uhr geöffnet. Schluss ist um 23 Uhr. Doch da man bis zum 30. September über 14 Ausnahmegenehmigungen für eine längere Öffnung verfügt und in der direkten Nachbarschaft keine Wohngebiete liegen, sehen die Betreiber auch der Frage möglicher Probleme mit Anwohnern gelassen entgegen. Auch wenn, wie zur Eröffnung, mal ein DJ gebucht ist. Genauso, wie sie sich nicht allzu viele Gedanken über die Konkurrenz in der Nähe machen. „Nur wir haben Beachvolleyballfelder und Kicker“, sagt Benjamin Zarn. Von einem Riesenmikado ganz zu schweigen. Eva Kalwa

Weitere Informationen im Internet: www.playground2010.de

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