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Treffpunkt Tempelhof. Das „Berlin Festival“, Höhepunkt der Berlin Music Week, fand schon 2009 auf dem früheren Flughafen statt. Erwartet werden diesmal 20 000 Besucher. Foto: dpa

© picture-alliance/ dpa

Musikwoche: Berlin Music Week: Unter der Klangwolke

Qual der Wahl: Bei der Berlin Music Week kommt ab Montag die internationale Musikbranche zusammen und debattiert ihre Lage. Die Angebote für den Musikfan reichen von offenen Gesprächsrunden bis zu Dutzenden von Konzerten und Clubpartys.

Der Countdown zur ersten Berlin Music Week läuft. Von Montag an soll in der Stadt eine Woche lang diskutiert und nachgedacht, getanzt und gefeiert werden. Die internationale Musikbranche kommt zusammen, um neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Die Clubszene kooperiert, um ihre Vielfalt zu präsentieren. Nur der musikinteressierte Besucher hat es schwer: Er muss aus dem reichhaltigen Angebot wählen, sich zwischen mehreren Dutzend Konzerten und offenen Gesprächsrunden entscheiden. Ein schönes Dilemma.

Um das Programm vorzustellen und Orientierungshilfe zu geben, hatten sich am Dienstagvormittag die Protagonisten der Berlin Music Week im Flughafen Tempelhof versammelt. Hier wird sich das Epizentrum der Musikwoche befinden, hier wird die wiederbelebte Musikmesse Popkomm stattfinden, hier wird das „Berlin Festival“ steigen. Ingrid Walther von der Senatsverwaltung für Wirtschaft bezeichnete die Veranstaltung als „große Heerschau“ von internationaler Sichtbarkeit. Sie mache deutlich, welche Rolle der Standort Berlin im europäischen Vergleich spiele. Auch Olaf Kretschmar von der Berlin Music Commission ist bereits im Vorfeld vom Erfolg der Musikwoche überzeugt: Sie dokumentiere die vielen kulturellen Facetten der Stadt.

Der Startschuss fällt am Montag in der Kulturbrauerei, wo die „All2gethernow“ stattfindet. Die Konferenz versteht sich als Plattform der modernen Musikwirtschaft. Im vergangenen Jahr wurde sie von Tim Renner ins Leben gerufen – als Ersatz für die überraschend abgesagte Popkomm. Ziel der sechstägigen Konferenz ist es, „die Erneuerungsprozesse der Branche gemeinsam weiterzudenken“. Über 250 Redner haben sich angekündigt. Zu den Workshops an den ersten beiden Tagen sind unter anderem Internetaktivist Sascha Lobo sowie Musikproduzent Lutz Fahrenkrog-Petersen geladen, Letzterer lehrt am Forschungszentrum für populäre Musik an der Humboldt-Uni. Nach zwei Tagen zieht die „All2gethernow“ dann auf den Flughafen Tempelhof. Dort wird am Mittwoch und Donnerstag ein Kongress stattfinden, an den Gesprächsrunden wird sich auch Medienmanager Dieter Gorny beteiligen. Den Abschluss bildet ein zweitägiges Forum, auf dem die Ergebnisse der Workshops und Gesprächsrunden präsentiert werden. „Wir haben uns einen Marathon vorgenommen“, sagt Organisator Andreas Gebhard.

Popkomm-Geschäftsführer Ralf Kleinhenz klingt mittlerweile auch optimistisch. Vor zwei Wochen lud er schon einmal in den stillgelegten Flughafen, um über die Tempelhof-Premiere der Musikmesse zu reden. Damals gestand er, dass die 3700 Quadratmeter Ausstellungsfläche noch nicht komplett ausgebucht seien. Das hat sich inzwischen geändert: 470 Firmen aus 20 Ländern werden auf der Popkomm vom 8. bis 10. September vertreten sein, den Auftakt bildet die Verleihung des „New Talent Awards“ am Dienstagabend. Neu an der Messe ist, dass sie im Eingangsbereich erstmals offen für den Publikumsverkehr ist, und das bei freiem Eintritt; bislang richtete sie sich ausschließlich an ein Fachpublikum. Neu ist auch die Jazzkomm mit Auftritten internationaler Jazzkünstler sowie das messebegleitende „Showcase-Festival“ mit 60 hierzulande meist noch unbekannten Bands, die an elf Orten auftreten, etwa im Frannz Club und im Silverwings.

Wer lieber tanzen gehen will, der wird bei „Clubspreeberlin“ glücklich. Die ganze Woche über laden zwischen Jannowitz- und Elsenbrücke Strandbars und Clubs zum Feiern. Die Gäste können die verschiedenen Orte – darunter die Bar 25, den Tresor und den Club der Visionäre – per Bootsshuttle ansteuern. Am Sonnabend steigt zudem eine lange Clubnacht, an der sich für den einmaligen Eintrittspreis von 12 Euro insgesamt 45 Clubs beteiligen, das Astra-Kulturkaufhaus ebenso wie das Yaam.

Höhepunkt der Musikwoche ist aber das „Berlin Festival“ am Freitag und Sonnabend auf dem Flughafen Tempelhof. Bespielt werden die Hangars 4 und 5 sowie das überdachte Rollfeld – erwartet werden 20 000 Besucher. Angesagt haben sich Fatboy Slim, Adam Green, Fever Ray, Hot Chip, Boys Noize und Peaches. Mehr Musik in einer Woche geht nicht.

Das komplette Programm gibt’s unter www.berlin-music-week.de

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