zum Hauptinhalt
288796_0_e3cc6b57.jpg

© dpa

Nach U2-Konzert: Heimweg: Rundum gut gelaufen

Fans und Verkehrsbetriebe waren zufrieden: Nach dem U2-Konzert auf der Panoramabühne im Olympiastadion verlief der Heimweg reibungslos.

Berlin - Bono hatte am Samstagabend den letzten Ton der letzten Zugabe noch nicht gesungen, da eilten schon viele der 90 000 Fans raus aus dem Olympiastadion. Nicht etwa weil ihnen das Konzert der irischen Rockband U2 nicht gefallen hätte, im Gegenteil. Aber angesichts des Berliner S-Bahn-Chaos’ wollten sie sich zumindest einen Stehplatz in der U-Bahn oder der S-Bahn sichern. Die Überlegung ging auf. Offenbar waren viele so verunsichert, ob die S-Bahn wohl fahren würde, dass sie in die U2 einstiegen. Die Wagen waren zwar proppevoll, aber niemand musste warten. Nach dem Konzert habe alleine die BVG 28 000 Leute befördert, sagte ein Sprecher des Verkehrsunternehmens am Sonntag. Es seien Sonderzüge eingesetzt worden, auch der Bus M40 und die U7 seien öfter gefahren als üblich. Bei der S-Bahn, die alle dreieinhalb Minuten fuhr, habe es sogar reichlich Platz gegeben, sagte ein S-Bahn-Sprecher.

Kaum waren die letzten Takte verklungen, da liefen auch schon Arbeiter mit Bauhelmen auf das Stadionfeld, um die gigantische 73 Meter mal 73 Meter große Bühne abzubauen. In der Nacht zu Sonntag wurden die Lautsprecher und die LED-Wand mit einem Dutzend Trucks weggefahren, die 50 Meter hohe Bühne wurde abgebaut. Die Konstruktion wiegt 180 Tonnen. Bis Dienstagmittag werde es wohl dauern, bis alles wieder abgebaut ist, sagte Stadionsprecher Christoph Meyer. Ab Dienstag, 13 Uhr, dürfen dann auch die Touristen wieder in die – leere – Arena.

Der Name der Tour „360°“ hielt, was er versprach. Die Musiker waren von allen Seiten zu sehen. Auch die Boxen waren nach allen Seiten hin ausgerichtet. Zu laut sei es lediglich bei der Vorgruppe Snow Petrol gewesen, berichteten Fans. Bei U2 selbst sei die Lautstärke optimal gewesen. Und weitreichend: Bis nach Wilmersdorf habe man die Musik gehört, sagten Anwohner. Auf ihrem Balkon hätte sie jedes Lied mitsingen können, berichtete eine Charlottenburgerin. Beschwerden, dass es zu laut gewesen sei, gingen bei der Polizei aber nicht ein.

Als die Iren 1993 schon einmal das Olympiastadion während ihrer „Zoo TV“-Tour bespielten, war das anders. Während damals 40 000 Fans im Stadion begeistert waren, riefen Bewohner aus Spandau und Charlottenburg bei der Polizei an, um sich über den „Höllenlärm“ zu beschweren. Fensterscheiben und Kronleuchter sollen gewackelt, Wände und Decken gebebt haben. U2 hatten die 90-Dezibel-Grenze überschritten. Der Veranstalter wurde später zu 10 000 Mark Geldbuße verurteilt.

Diesmal sei alles gut verlaufen, er wisse nichts von Beschwerden, sagte Stadionsprecher Meyer am Sonntag. Der Veranstalter hatte eine Ausnahmegenehmigung bis 23 Uhr eingeholt. Kurz danach war es wieder ruhig.

Konzertkritik auf Seite 23. Weitere Berichte und Fotos vom U2-Konzert im Internet unter www.tagesspiegel.de/pop

Zur Startseite