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In echt albern: Catherine Deneuve und Gérard Depardieu beim Foto-Termin in Mitte. Der neue "Asterix" kommt am 18. Oktober in die Kinos.

© dapd

Neuer Asterix-Film: Gutgelaunte Gallier

Die zwei großen Film-Franzosen Gérard Depardieu und Catherine Deneuve stellen den neuen „Asterix“ vor. Ein Termin zwischen routinierter Plauderei und charmanter Albernheit.

Es dauert eine Viertelstunde, bis die Frage nach dem Körperumfang kommt. Gérard Depardieu hat da schon eine routinierte, aber sympathische Leistungsschau französisch-charmanter Plauderei gegeben, hat deutschen Wein gelobt – „ehrlich“ – und ein wenig über den charakterlichen Unterschied zwischen ihm und Obelix sinniert – „Obelix liebt alle Menschen, ich erhole mich in der Rolle von den Menschen“. Dann also die Frage, die er seit Jahren beantwortet, bei jedem neuen Asterix-Film: Wie war das so, in dieser riesigen, kugelhaften, weiß-blau gestreiften Obelix-Hose zu drehen?

Es mag Zufall sein, aber: Depardieu trägt an diesem Nachmittag ein Hemd, das nicht nur riesig ist und an ihm ein wenig kugelhaft aussieht, sondern auch ganz fein weiß-blau gestreift. Die Hemdsärmel hat er hochgerollt bis über die verwaschenen Tattoos auf den Unterarmen. „Ehrlich gesagt“, sagt Depardieu mit seiner grollenden Rotweinstimme, „im echten Leben ist es schwerer, so beleibt zu sein.“ Und für einen ganz kurzen Augenblick hat man den Eindruck, die Plauderei mit Frankreichs bekanntestem Filmstar sei nun doch ein kleines bisschen ernst und persönlich.

Neben ihm auf der improvisierten Bühne sitzt der zweite große französische Filmstar und bläst Zigarettenqualm in Richtung Kronleuchter: Catherine Deneuve. Sie hat eine Braue nach oben gezogen. Der berühmte skeptische Deneuve- Blick, der perfekt passt zu ihrer Rolle im neuen Asterix-Film („Asterix und Obelix: Im Auftrag ihrer Majestät“): Sie spielt die Queen, die in ihrem Dorf eine römische Belagerung mit britischer Gelassenheit kontert.

Mit Hilfe der unbesiegbaren Gallier will sie ihr Land vor Cäsar retten, der seinerseits die furchtlosen Normannen als Gehilfen engagierte. Aus dem doppelten Spannungsfeld „Barbaren versus Zivilisation“ schöpft der Film eimerweise Gags, und stellenweise wirkt der Termin im „Hotel de Rome“ wie eine kleine Hommage an die Filmhandlung – zum Beispiel, als Depardieu und sein Asterix-Filmpartner Édouard Baer nach einer ausschweifenden Antwort auf Französisch kichernd aufspringen, um der Dolmetscherin den Rücken zu massieren, während die sich mit der Übersetzung abmüht. Da bringen zwei grinsende Gallier kurz den zivilisierten PR-Betrieb zum Stocken.

Ein Helfer schiebt Depardieu eine Schachtel Gitanes zu, der sagt noch ein paar nette Worte über Berlin – „liebe ich, genauso wie Angela Merkel“ – und über die Erfahrung, in 3-D zu drehen – „ich habe das Ergebnis noch gar nicht gesehen“. Dann beginnt Baer, mit einem Flaschenöffner Kronkorken auf Depardieu zu katapultieren. Der schießt zurück. Zwischen den beiden sitzt Catherine Deneuve und kontert die Albernheit wie die Belagerung durch Cäsar: mit Gelassenheit und einer hochgezogenen Braue.

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