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Onlinesucht: Spezialambulanzen sollen Mediensüchtigen helfen

In Berlin öffnen gleich zwei Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche, die vom Computer nicht mehr wegzubringen sind. Bereits 2008 wurden in Vivantes-Kliniken mehr als 30 dieser Patienten behandelt, der Bedarf steigt.

Die Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Vivantes Klinikum Hellersdorf und am Vivantes Humboldt-Klinikum eröffnen am Mittwoch zwei Spezialambulanzen für Kinder und Jugendliche mit Computer- und Mediensuchtproblemen. Eine Beratung oder eine Therapie sei spätestens dann wichtig, wenn das Computer- und Medienverhalten eines Jugendlichen beispielsweise Schule und Familienleben stark beeinträchtigten, betonte Chefarzt Oliver Bilke am Montag.

In den Spezialambulanzen könnten nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Eltern und Fachleute Rat suchen. Die Ambulanzen ergänzen niederschwellige, offene Hilfsangebote wie etwa das Café Beispiellos oder weitere Angebote für glücksspielsüchtige Erwachsene.

Oft droht völliger Realitätsverlust

Die sogenannte Internetsucht oder auch multiple Medienabhängigkeit gilt als ein relativ neues Phänomen, das aus ärztlicher Sicht immer bedeutsamer wird. Allein 2008 seien mehr als 30 medienabhängige Minderjährige mit schweren Computerassoziierten Störungen stationär in den Vivantes-Kliniken behandelt worden. "Die meisten hatten den Kontakt zur Realität völlig verloren", betonte Bilke. Oft könnten sie erst nach monatelanger Therapie in ihre Familie zurückfinden und wieder zur Schule gehen.

Die Spezialambulanzen befinden sich im Vivantes Klinikum Hellersdorf im Brebacher Weg 15 und im Vivantes Humboldt-Klinikum in der Frohnauer Straße 74-80. (am/ddp)

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