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Paris Hilton

© dpa

Paris Hilton: Besuch in Blond

Berlin empfängt Paris Hilton. Und die New Yorkerin macht ihrem Ruf als umtriebige Geschäftsfrau und Party-Girl gleich alle Ehre: Sie stellt Prosecco in der Konservenbüchse vor. Und bezeichnet Berliner Jungs als "süß".

Die Liste ihrer Auszeichnungen ist lang und nicht gerade schmeichelhaft: Paris Hilton war schon „dümmste Frau des Jahres“, „am schlechtesten gekleidete Prominente“ und „schlechteste Schauspielerin in einer Nebenrolle“. Im Guinness-Buch der Rekorde steht sie als „am meisten überbewertete Persönlichkeit“. Und trotzdem: Kündigt die Millionen-Erbin einen Besuch an, räumen Boulevard-Blätter ihre Titelseiten frei.

Die Kultur und die Clubszene der Stadt will sie inspizieren – vor allem aber Werbung machen für ein Produkt, das in etwa so umstritten ist wie sie selbst: Prosecco aus der Dose. Wie toll das schmeckt, wird Paris heute auf einer Pressekonferenz im Solar in der Stresemannstraße verkünden. Zunächst hieß es allen Ernstes, sie wolle ihr Getränk in der Reichstagskuppel präsentieren. In welchem Hotel die 26-Jährige unterkommt, wird nicht verraten. Es ist keineswegs sicher, dass sie ins Hilton am Gendarmenmarkt zieht: Das trägt zwar ihren Namen, die Familie hat ihre Anteile an der Kette aber schon lange verkauft. Wenn Paris sich dort ein Zimmer mietet, muss sie genauso viel zahlen wie jeder andere Gast, heißt es aus der Deutschlandzentrale.

Aber Zahlen ist für Paris Hilton sowieso kein Problem: Auf 360 Millionen US-Dollar wird ihr momentanes Privatvermögen geschätzt, und mit Werbeaufträgen, Fernsehauftritten und eigener Parfum- und Modekollektion wächst es ständig weiter. Selbst ihren Lieblingsspruch („Das ist heiß“) hat sie sich markenrechtlich schützen lassen, sie verkauft T-Shirts mit dem Slogan drauf.

Eigentlich lebt die junge Geschäftsfrau in New York. Doch neuerdings reist sie gerne um die Welt. Neulich war sie in Shanghai zu Gast, dort lobte sie das moderne Gesicht Chinas („Shanghai ist heiß“). Auch bei ihrem Besuch in Südkorea verteilte sie schöne Komplimente („Korea ist heiß“).

Das Partygirl hat ihre Wünsche an die Männerwelt präzisiert. "Ich suche nach einem netten Freund", sagte die 26-jährige Millionenerbin in Berlin. Derzeit sei sie Single. Ihr Traummann sollte treu und schlau sein und sie außerdem gut behandeln. In der Nacht feierte sie im Club "Cookies", wo sie "einige süße Jungs" gesichtet habe. Hilton hatte sich auch aufklären lassen, wer Eisbär Knut ist. "Ich liebe Tiere", sagte Hilton, die bei ihrem Auftritt für großen Medienrummel sorgte. Mit Blick auf ihre Zeit im Gefängnis meinte sie: "Ich bin dieses Jahr sehr erwachsen geworden."

Bis Sonnabend bleibt Hilton in der Stadt. Am Freitagabend gibt es eine Abschiedsparty im Bangaluu Club in der Invalidenstraße, heißt es aus dem Umfeld der Betreiber. Auch an den anderen Abenden dürfte Paris unterwegs sein: Spekuliert wird über Clubbesuche im Felix in der Behrenstraße oder im Weekend am Alexanderplatz. Und ein Berliner Bekannter möchte sie bei sich zu Hause beköstigen: Udo Walz hat Hilton mehrfach frisiert, jetzt möchte er ihr ein „typisch deutsches Gericht“ servieren, zum Beispiel Kohlroulade. Ob sie seine Einladung annimmt, stehe aber „noch nicht hundertprozentig fest“, sagt er. Vielleicht schaut Paris Hilton auch auf einer Privatparty von Fremden vorbei – für 100 000 US-Dollar lässt sie sich gerne buchen, heißt es. Sebastian Leber

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