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Stadtleben: Perücken für Knirpse

Marion Freude fotografiert Babys in voller Haarpracht

Lenz hängt ab. Viel mehr kann er auch noch nicht, denn Lenz ist gerade mal drei Monate alt. Dennoch sieht er aus wie der King of Reggae – ein bisschen zumindest: Der Kleine hat die Rastas eines Bob Marley auf dem Kopf und blinzelt verschlafen in die Linse.

In ihrem Atelier in Prenzlauer Berg fotografiert Marion Freude den Nachwuchs der Umgebung mit der Haarpracht der ganz Großen. Auf Wunsch können die Kleinen auch mal wie Milliardär Donald Trump aussehen. Der hat noch recht volles Haar, ganz im Gegensatz zu den mehrheitlich kahlköpfigen Babies. Gern genommen wird auch die pinkfarbene Langhaarfrisur der Rapperin Lil’ Kim – ganz egal ob ein Mädchen oder ein Junge abgelichtet werden soll, in dem Alter sieht man sowieso noch keinen Unterschied.

Die Babyperücken kommen – wen wundert’s? – aus den USA. Marion Freude ist im Internet auf sie gestoßen. „Ich glaube, es war sogar auf einer Seite für unnütze Geschäftsideen.“ Die Fotografin hat selbst drei Kinder und eine – man könnte fast sagen: kindliche – Freude an der Sache.

Beim Shooting muss auch Lenz’ Mutter kichern – nur nicht zu laut, sonst erschreckt sich der Kleine. Die Fotos des Mini-Rastafari will sie ihren Schwiegereltern zu Weihnachten schenken. Lenz spielt währenddessen selig mit einer Locke und schläft ein. „Hat wohl zu viel gekifft“, ulkt die Mutter. Ute Zauft

Eine Fotosession bei Babyschopf, Pappelallee 5a in Prenzlauer Berg, Telefon 3920 0984, gibt es ab 49 Euro. Infos im Internet unter www.babyschopf.de.

Ute Zauft

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