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Stadtleben: Potter macht Schule

Das FEZ wird zum Zauberschloss Hogwarts

„Meine Söhne haben seit Monaten hierauf gewartet“, sagt Kerstin Steppat, während Dominic, 11, und Jörg, 12, mit Spitzhüten, Zauberstäben und schwarzen Umhängen in der Eingangshalle des FEZ an der Wuhlheide stehen – und dann zum „Unterricht in magischen Fächern“ in Hütten und Zelten verschwinden. Die Familie ist eigens aus Reinickendorf nach Köpenick gekommen, um im Kinder- und Familienzentrum magische Momente zu erleben. Denn das FEZ ist wieder die Zauberschule Hogwarts aus den Harry-Potter-Romanen – jetzt schon zum fünften Mal.

„Chaos im Zauberschloss“ heißt das Ferienprogramm diesmal. Beim gestrigen Auftakt erklärten die Darsteller der Lehrer Professor McGonagall, Snape und Hagrid hunderten Kindern, was das heißt: Der Schule fehlen Lehrer. In den nächsten Tagen wird deshalb Aushilfspersonal hinzukommen, das eigentlich aus ganz anderen Fantasy-Welten stammt, zum Beispiel der Zauberer Merlin.

Wie in den Büchern von Joanne K. Rowling werden die Kinder zunächst von einem „Sprechenden Hut“ einem der Häuser der Schule zugewiesen. Dann nehmen sie Unterricht in Fächern wie „Zauberkunde“, „Magische Geschöpfe“ oder „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ und erhalten dafür „Zaubersteine“. Gegen 18 Uhr ist Schluss, die Steine werden gezählt, und eines der Häuser Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff oder Ravenclaw wird Sieger.

Oben im Foyer steht eine „Winkelgasse“ mit mittelalterlichen Marktbuden. Wer noch kein Zaubererkostüm hat, kann sich hier einen Umhang schneidern lassen (Preise um 15 Euro), einen Zauberhut basteln (2,50 Euro) oder einen Zauberstab kaufen und verzieren (1 Euro). Auch kulinarisch passt alles, es gibt Schokofrösche und Butterbier (hier: kalter Kakao mit Sahne). Außerdem können die Kinder dabei helfen, die Zeitung „Tagesprophet“ zu füllen. Es gibt sogar den Haus-Fernsehsender ÖMF („Öffentliches Muggel-Fernsehen“), der über das tägliche Geschehen berichtet.

„Begonnen haben wir an einem Wochenende vor fünf Jahren, als Kids unbedingt Hogwarts spielen wollten“, sagt die Theaterpädagogin Saskia Thomas, die das Programm zusammen mit zwei Kollegen vorbereitet hat und selbst die Vizeschulleiterin Minerva McGonagall spielt. In den vorigen drei Jahren kamen jeweils bis zu 15 000 Kinder und Eltern; zur Popularität trägt die eigene Internetseite „www.derphoenixorden.de“ bei.

Saskia Thomas freut sich darüber, dass einige Eltern inzwischen mithelfen, Dekorationen beisteuern oder als Zauberlehrer auftreten. Auch Jugendliche, die in den Vorjahren noch zum Publikum gehörten, geben nun Unterricht. Und vielen der Fans reicht ein Tagesbesuch nicht. Kerstin Steppat und ihre beiden Söhne zum Beispiel wollen die ganze nächste Woche tagsüber im FEZ verbringen. „Dann muss der Haushalt eben warten“, lacht die Mutter.Cay Dobberke

FEZ, An der Wuhlheide 197, bis zum 13. Januar täglich von 10 bis 18 Uhr (Sonnabend ab 13 Uhr); Eintritt: 2 Euro, Familienticket: 6,50 Euro.

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