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Protest: Lieber nackt als plastikverpackt

Mitarbeiter des Seifenladens „Lush“ haben am Alexanderplatz gegen Verpackungswahn demonstriert.

Bemüht hat sich Alexander Znovs wirklich, aber beim Anblick von Ani Indshewas Dekolleté konnte er sich dann doch nicht wirklich auf das Gespräch mit ihr konzentrieren. Nichts als eine weiße Schürze trug die hübsche 26-Jährige, darunter war sie nackt. Auch ihre anderen sieben Kollegen vom Seifenshop „Lush“ in der Rathhausstraße am Alexanderplatz stolzierten gestern mit blankem Po an den Passanten vor der Filiale vorbei. „Ask me, why I’m naked“, stand provozierend den Schürzen, die sie eng um die entblösten Hüften gebundenen hatten, „Frag mich, warum ich nackt bin.“

Ein Werbegag, mit dem „Lush“ zeigen wollte, wie unnötig Verpackungen sind. „Und um die Leute wachzurütteln, treten wir heute selber unverpackt auf“, erklärte Ani Indshewas.

„Lush“ achte darauf, Plastik und Papier zu vermeiden. Shampoos oder Öle würden nicht in Flaschen verkauft, sondern in trockener, fester Form. Erst bei Kontakt mit Wasser oder Körperwärme würden sich die Produkte veflüssigen. Dadurch seien im vergangenen Jahr weltweit 3 Millionen Plastikflaschen gespart worden. Insgesamt würde „Lush“ 65 Prozent seiner Produkte unverpackt verkaufen.

Über dieses Prinzip ließen sich gestern viele Passanten wie Alexander Znovs gerne informieren – wenn auch vor allem, um einen besseren Blick auf das zu bekommen, was sich unter den weißen Schürzen verbarg. sop

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