zum Hauptinhalt
306208_0_e949689a.jpg

© AP/Yui Mok

Robbie Williams: Er ist wieder da

Robbie Williams spielt am Freitag umsonst und draußen in Prenzlauer Berg. Um 16 Uhr steigt das Minikonzert vor der Max-Schmeling-Halle.

Für Berliner Fans von Robbie Williams ist diese Woche wie Weihnachten: Erst konnten am Dienstag rund 250 Anhänger sein Londoner Live-Comeback in der ausverkauften Astor-Film-Lounge am Kurfürstendamm erleben. Und dann kommt der Popstar sogar selbst nach Berlin: Heute um 16 Uhr tritt der 35-Jährige bei einem Gratis-Minikonzert auf dem Vorplatz der Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer Berg auf. „Ich gucke mir das auf dem Balkon eines Freundes mit dem Fernglas an“, sagt Passantin Alexandra, 28, als sie gestern Abend zufällig den Bühnenaufbau sah.

Erst gestern hatte Williams Plattenfirma EMI das Überraschungskonzert angekündigt. In Pankow wurde die Sondergenehmigung dafür schon Mitte Oktober erteilt, Stadtrat Jens-Holger Kirchner rechnet heute „mit weit mehr als 5000 Besuchern“. Tatsächlich füllen sich die Internetforen der deutschen Fanclubs mit Angeboten für spontane Fahrgemeinschaften und Fragen nach günstigen Übernachtungsmöglichkeiten. Im Juli 2006, beim letzten Besuch von Williams, der sich in den vergangenen drei Jahren unter anderem wegen einer Entziehungskur aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hatte, hatten viele auswärtige Fans die Unterkunftsfrage recht problemlos gelöst: Sie campierten vor dem Olympiastadion und ließen danach zahllose Isomatten zurück.

Auf dem Rasen am Falkplatz an der Max-Schmeling-Halle campierten gestern Abend noch keine Robbie-Fans, die Sicherheitskräfte ließen nur Sportler in die Halle. Williams ist ja begeisterter Fußballer: Auf seinen Tourneen 2005 und 2006 hat er mehrmals im Stadion des Lankwitzer Sportvereins BFC Preussen gekickt. „Robbie ist ein guter, ein ernsthafter Spieler, der gern linker Verteidiger ist. Es macht Spaß, mit ihm zu spielen“, erzählt Colin Brown. Der Kreuzberger Musiker war 2006 Background-Sänger auf Williams Welttournee und hat den Briten als einen großen Berlin-Fan kennengelernt. „Ich glaube, dass Robbie deshalb hier gerne seine neuen Platten vorstellt – er mag die Stadt und die Menschen“, so Brown. 2005 hatte Williams sein Album „Intensive care“ in einem alten Hangar auf dem Flughafen Tempelhof präsentiert – damals vor 250 geladenen Journalisten.

Das neue Album mit dem selbstironischen Titel „Reality killed the video star“ erscheint am 6. November, die Single „Bodies“, eine Hommage an Michael Jackson. Fünf Songs in 30 Minuten will Williams heute spielen, welche, ist nicht bekannt. Bei seinem Londonkonzert am Dienstag hatte er „Won’t do that“ und „Morning sun“ präsentiert. Die Marketingmaschine zum neuen Album läuft also heiß. Es ist das letzte, das der Sänger, der seit seinem Solodebüt im Jahr 1997 über 55 Millionen Platten verkaufte, bei EMI abliefern muss, dann endet sein Vertrag mit der hoch verschuldeten Plattenfirma. Vor Williams haben schon Radiohead, die Rolling Stones und Paul McCartney das Label verlassen. Letzterer kommt ebenfalls bald nach Berlin, nach 16 Jahren gibt der Ex-Beatle am 3. Dezember in der O2-World ein Konzert. Und auch Williams ist schon bald wieder da: Am 5. November zur Verleihung der MTV Europe Music Awards.

Antje und Jenny wohnen um die Ecke der Spontan-Bühne. „Früher waren wir mal Fans. Eintritt würden wir nicht bezahlen, aber zum Gratis-Konzert gehen wir.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false