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Sandskulpturen-WM: Im Sandbau zu Berge

Am Hauptbahnhof kämpfen die besten Sandkünstler um den Gewinn der Sandskulpturen-WM. Ab Sonntag ist die Schau für das Publikum geöffnet.

Nun kann Rusty Croft doch noch Weltmeister werden. Denn gerade war die Frau da, die vorgestern auf dem Flughafen seinen Koffer vom Band genommen hatte. Er hatte dafür zwar ihren, aber wer sein Werkzeug braucht, kann mit Blusen wenig anfangen. Die Frau hat Rusty über ein Schild mit seiner Mailadresse ausfindig gemacht. Jetzt kann er zu seinem kanadischen Kollegen Guy Beauregard auf den Nordamerika-Haufen klettern. Ein schönes Duo: Der rosige Mann aus Salt Lake City, Prototyp des chronisch gut gelaunten Amerikaners, und sein zerknitterter Kompagnon aus Montréal, der aussieht wie Keith Richards mit roten Haaren.

Ab Sonntag werden die beiden ihr Werk unter aller Augen vollenden: Dann öffnet die sechste Ausgabe der „Sandsation“ fürs Publikum. Ein paar Meter weiter nordwärts als 2007, liegt sie jetzt zwischen Hamburger Bahnhof und Humboldthafen an der Invalidenstraße. Auch die Regeln sind neu: Zwölf Zweierteams bekamen je einen Sandhaufen zugelost. Alle Berge sind gut sechs Meter hoch, das Thema der Skulpturen bleibt den Künstlern überlassen. Unten sind alle Haufen noch mit Holz verschalt, aber auf dem Gipfel der Spanier sprießen bereits Blätter, ein Tempel krönt den Japaner-Berg und der deutsche Beitrag mündet in einer Art Traube. Der amerikanische sieht bis jetzt aus wie Meeresfrüchtesalat. Aber das täuscht, wie Rusty Croft sagt: „Give me shelter“, heiße das Werk; es solle vom Schutz der Kinder durch ihre Eltern handeln und vom Wert des Wissens.

Bis Donnerstag sollte das erkennbar sein, weil dann die Sandskulpturen-WM der Zweierteams endet, die extra für Berlin erfunden und mit Preisen bis 10 000 Euro ausgestattet wurde, damit die Elite kommt. Die Jury besteht aus Publikum, Experten und den Künstlern selbst.

Für die Elite von morgen gibt’s noch einen 13. Haufen, an dem Besucher an Wochenenden von 14 bis 18 Uhr unter Anleitung bauen können. Ein Insidertipp: Die Erfolgschancen mit dem lehmigen Sandsation-Sand aus dem Berliner Umland sind größer als am Strand, wo es nur Pulversand gibt. Stefan Jacobs

8. Juni bis 17. August, 10 bis 22 Uhr, samstags bei Veranstaltungen länger, Eintritt: 6 Euro. Weiteres im Internet unter www.sandsation.de

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