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O2-Arena

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Stadion: Die O2-Arena lockt

Zur neuen Saison könnte Alba am Ostbahnhof spielen. Doch noch sind die Verhandlungen nicht abgeschlossen.

Als Meister zieht Alba Berlin in die Europaliga ein - und vielleicht in eine neue Arena. Noch ist der Umzug in die 02-World am Ostbahnhof nicht perfekt, offiziell jedenfalls nicht. Er wäre ein Vorstoß in eine neue Dimension. Bis zu 15 000 Fans, Zuschauer, die direkt am Spielfeldrand speisen: Die Show wäre so wichtig wie der Sport, zu den basketballkundigen Besuchern kämen die, die Alba Berlin als Event genießen wollen. Alba, von seinen Machern schon jetzt als "Marke" gepriesen, würde vom Sportverein zum gesellschaftlichen Ereignis. Schon jetzt wird Tribünen-Prominenz wie Herbert Grönemeyer in der MaxSchmeling-Halle auf der Groß-Leinwand gezeigt, als Demonstration der eigenen Attraktivität. Diese ist freilich noch steigerungsfähig: Zum Auftakt der Play-offs wollte Alba Berlin am VIP-Eingang einen roten Teppich für die Prominenz ausrollen. Der Termin wurde verschoben - zeitgleich hätte die Premiere von "Sex and the City" stattgefunden. Und da, sagen die Basketballer ungewohnt bescheiden, hätte Alba bei Promis und Promi-Fotografen wohl keine Chance gehabt.

"Ein großer Schritt für den Klub"

In die neue Arena am Ostbahnhof, die im Herbst eröffnet wird, würde die Prominenz wohl williger kommen, doch noch wird verhandelt. Während die Eisbären, der deutsche Eishockey-Meister, dort künftig auf jeden Fall spielen werden, sagt Albas Geschäftsführer Marco Baldi: "Das wäre ein großer Schritt für den Klub, der Teufel liegt im Detail." Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit gehörten zu den Themen, die mit dem Besitzer, der Anschutz-Gruppe, noch diskutiert würden. Dass Alba den Vertrag für die Schmeling-Halle zum 30. Juni gekündigt hat, heiße nicht unbedingt, dass man umziehe. Vielmehr wolle man sich weiter alle Optionen offen halten. Die Entscheidung drängt, die nächste Saison beginnt im September und beide Hallenbetreiber wollen Klarheit. "Das ist ein bisschen ein Ritt auf der Rasierklinge", sagt Baldi, doch man wolle die Chance, "in der modernsten Halle Europas" zu spielen nicht leichtfertig vertun und absagen, bevor alle Möglichkeiten geprüft seien.

Und einfach zusagen will Alba offenbar auch nicht. Oder pokert der Klub nur? Seit Monaten schon ziehen sich die Verhandlungen hin. Inzwischen wird kolportiert, dass die Anschutz-Gruppe bereit sei, Alba für den Umzug eine Million Euro zu bezahlen. Damit könnte der Basketball-Bundesligist die für die Europaliga dringend benötigten neuen Topspieler kaufen. "Vor kurzem hieß es, dass wir die Hallen-Miete nicht zahlen können. Jetzt heißt es, wir kriegen eine Million", sagt Baldi spöttisch. "Irgendwer treibt da die Sau durchs Dorf. Das Thema ist wesentlich komplexer." Dass Alba der neue Standort reizt, steht außer Frage, schließlich könnten neue Zielgruppen erschlossen werden. Aber es gibt auch Nachteile: Nur selten dürfte die Arena ausverkauft sein, und in der Halle kann nur gespielt, nicht aber trainiert werden.

Basketball gespielt wird in der 02-World übrigens auf jeden Fall. Am 14. Oktober gastieren die NBA-Teams aus New Orleans und Washington in Berlin, 2009 findet das Finale der Europaliga hier statt.

Helen Ruwald

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