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STADTMENSCHEN: Abhören? Nein danke!

Mit der Eröffnung seiner neuen Kneipe „Zur Firma“ hat sich der Lichtenberger Wirt Wilfried Gau Feinde gemacht. Die Stasi-Abhörgeräte als Dekoration, die Vergabe von „IM-Ausweisen“ an Stammkunden, das Schild über dem Eingang („Kommen Sie zu uns, sonst kommen wir zu Ihnen“) – all das finden viele Berliner geschmacklos.

Mit der Eröffnung seiner neuen Kneipe „Zur Firma“ hat sich der Lichtenberger Wirt Wilfried Gau Feinde gemacht. Die Stasi-Abhörgeräte als Dekoration, die Vergabe von „IM-Ausweisen“ an Stammkunden, das Schild über dem Eingang („Kommen Sie zu uns, sonst kommen wir zu Ihnen“) – all das finden viele Berliner geschmacklos. Jetzt hat Gau einen lautstarken Kritiker mehr: Robert Rückel, Direktor des DDR-Museums in der Karl- Liebknecht-Straße in Mitte, kann über Gaus satirisch gemeinte Kneipenidee gar nicht lachen. „Für mich ist das ein makabrer Versuch, Geld zu machen“, sagt Rückel. „Die Opfer der Stasi werden verhöhnt und Werkzeuge einer Diktatur beschönigt. Das darf nicht sein.“ Besucht hat der Museumschef das Lokal in der Normannenstraße noch nicht. „Dann müsste ich dort ja etwas bestellen – und würde das Projekt mitfinanzieren.“

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