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Stadtmenschen: Bagdad in Berlin: Matt Damon spricht über Irak-Thriller

20 Minuten Zeit ließ sich der Schauspieler für eine kleine Journalistengruppe im Adlon.

Die Welt retten, mit Filmen? Doch, ein Beispiel fällt Matt Damon zu dieser Frage ein: Seine potenziellen Opfer suchte der "Kannibale von Rothenburg" übers Internet, und mit dem ersten Kandidaten ging er zum Kennenlernen erst mal ins Kino: "Ocean's Eleven". Danach aber wollte sich das Opfer doch nicht mehr umbringen und verspeisen lassen, man verabschiedete sich, ging seiner Wege - "and that's true", erzählt Damon und lacht. Regisseur Steven Soderbergh habe das so kommentiert: "Genau dafür haben wir den Film gedreht: Leben retten."

Eine kleine Exkursion nur in den knapp 20 Minuten mit dem Schauspieler, die der kleinen Journalistengruppe gestern Nachmittag im Adlon gewährt wurde, Fragestunde zu seinem neuen Film "Green Zone", gedreht vom ebenfalls anwesenden Regisseur Paul Greengrass, mit dem Matt Damon schon zwei Mal in Berlin gearbeitet hat, für den zweiten und dritten Teil der Bourne-Trilogie. "Green Zone" - das meint das internationale, halbwegs sichere Gebiet in Bagdad, kurz nach Saddam Husseins Sturz 2003. Aufgefressen wird in dem Film niemand, geschossen, gefoltert, gestorben dafür um so mehr. Damon spielt den Führer einer Spezialeinheit, die nach den angeblich vorhandenen Massenvernichtungsmitteln suchen soll, aber mehr und mehr erkennt, dass er nur einem von interessierter Seite aufgebauten Phantom nachjagt. Es war Damons zweite Kinoeinsatz im Krisengebiet des Mittleren Ostens. 1996 spielte er in "Mut zur Wahrheit" einen demoralisierten Sanitätssoldaten, Mitglied einer Hubschraubercrew, deren Pilotin, dargestellt von Meg Ryan, im ersten Irak-Krieg 1991 unter dubiosen Umständen ums Leben gekommen war.

Was Damon diesmal geholfen hat: Viele auf dem Set, auch die Besatzung seines Humvee-Geländewagens, waren Irak-Veteranen, manche standen sogar bereits wieder vor einem neuen Einsatz, wie Damon erzählt. Und durch die besondere Arbeitsweise von Paul Greengrass sei eine besondere Authentizität entstanden: das Drehbuch teilweise nur als grober Leitfaden, überlange Einstellungen ohne Schnitt, voller Improvisation - Hauptsache, die Szene endete mit dem im Skript festgelegten Ziel. Der Weg dahin war Sache der Schauspieler. ac

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