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Stadtmenschen: Der „Grill Royal“-Besitzer macht Schlagzeilen

Ein Kunstsammler und Rahmenmacher baut eine ehemalige Reinigung im Szenebezirk um zum Refugium für sich und seine Bilder. Mit dem Verkauf eines seiner Bilder finanziert er sich einen alten Traum und eröffnet ein edles Restaurant. Aus solchen Stoffen kann man Hollywood-Filme machen, und in Berlin liegen sie auf der Straße.

Die „International Herald Tribune“ brachte jetzt die Geschichte Stephan Landwehrs, des Besitzers von „Grill Royal“ und „Bilderrahmen Landwehr“ in der Naunynstraße in Kreuzberg. Im Jahr 2001 baute er eine Remise, die lange als Reinigung genutzt worden war, nach seinen Vorstellungen um und schloss, da er sie nicht kaufen konnte, einen Mietvertrag für 30 Jahre. Auch der Tagesspiegel berichtete damals über die Kunstsammlung Landwehrs, der als Rahmenbauer für aktuelle Kunst auch mit Museen zusammenarbeitet.

Schöne und originelle Wohnungen faszinieren die internationale Gesellschaft, galt doch Berlin lange als Hort der Mietskasernen. Gerade Künstler zieht es in Scharen nach Berlin, weil hier die Lebenskosten vergleichsweise billig sind, die Lebensqualität aber besonders für Kulturmenschen sehr hoch ist. Dass die monatliche Miete für das Zuhause von Werken unter anderem von Damien Hirst, Daniel Richter und Miroslav Tich nur 450 Euro beträgt, wird in dem Zusammenhang genüsslich auch erwähnt. Da kippen bei Sammlern in New York oder Paris ganz sicher die Kinnladen herunter. Die spezifische Mischung aus ungewöhnlichen Orten, einem riesigen Kulturangebot und immer noch günstigen Grundstückspreisen macht die Stadt attraktiv.

Erst kürzlich brachte das Magazin „The New Yorker“ eine lange Geschichte über die in Äthiopien geborene US-Künstlerin Julie Mehretu, die „Mural“, ein spektakuläres Kunstwerk für die Lobby des Goldman-Sachs-Gebäudes in Manhattan geschaffen hat. Darin wird auch erzählt, dass die ehemalige Stipendiatin der American Academy von Berlin aus arbeitete, weil sie in New York zu der Zeit kein ausreichend großes, bezahlbares Studio finden konnte.

Berliner müssen keine Homestory machen, um Werke aus der Sammlung Stephan Landwehrs zu sehen. Mit dem Verkauf eines Bildes des Schotten Peter Doig finanzierte er das „Grill Royal“, das von Prominenz gern besuchte Restaurant an der Spree (Friedrichstraße 105b). Dort zeigt er neben eigenen Bildern auch Werke aus befreundeten Galerien. Bi

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