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© dpa-Zentralbild

Stadtmenschen: Die Bedeutung des Händedrucks

Die wenigsten Empfänge bieten historische Augenblicke. Oft geht es nur um Small Talk. Beim Ausklang des Staatsbesuchs von Shimon Peres am Ende eines langen Tages in der israelischen Botschaft war es anders.

Die wenigsten Empfänge bieten historische Augenblicke. Oft geht es nur um Small Talk. Beim Ausklang des Staatsbesuchs von Shimon Peres am Ende eines langen Tages in der israelischen Botschaft war es anders. Eigentlich war ein vergleichsweise kleiner Kreis dort auf Einladung von Botschafter Yoram Ben-Zeev zusammengekommen, Ex-Außenminister Joschka Fischer, der Präsident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper, Innenminister Thomas de Maizière, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen, die Schauspielerin Iris Berben, die Filmproduzenten Regina Ziegler und ihr Mann Wolf Gremm, der frühere Regierungssprecher Klaus Bölling, Prälat Karl Jüsten, Schwedens Botschafterin Ruth Jacoby und ihr britischer Kollege Sir Michael Arthur. Rainald Steck, Protokollchef im Auswärtigen Amt, freute sich, dass alles so gut geklappt hat. Die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen waren ja in der ganzen Stadt zu sehen gewesen, auch die Botschaft war weiträumig abgesperrt. Eine kleine Verzögerung, die es unmittelbar zuvor bei der Verleihung des Walter-Rathenau-Preises gegeben hatte, wo Außenminister Guido Westerwelle den Staatsgast als Wegbereiter für die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel gewürdigt hatte, fiel da gar nicht ins Gewicht. Viele Gäste waren auch am Abend noch ergriffen von der Rede des Präsidenten im Bundestag.

Shimon Peres selbst saß auf dem Sofa, gelöst lächelnd, und gab nach einer ganz kurzen Begrüßungsansprache fast nonstop Fernsehinterviews. Immer mal wieder aber bahnte sich einer der Gäste den Weg, um dem Friedensnobelpreisträger die Hand zu schütteln. Wirklich spürbar werden die Dimensionen von Geschichte erst durch Begegnungen mit Menschen. Abseits von allen Reden und Gesten war das die besondere, die erhebende Erfahrung dieses Abends: live einen Mann zu treffen, dessen Lebensspanne eine fast unvorstellbare Brücke zwischen Hass und Versöhnung darstellt, der mit 86 immer noch ein Hoffnungsträger ist. Bi

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