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 STADTMENSCHEN : Drei, zwei, eins... Gutes tun

Noch bis Montagvormittag kann man beim Internet-Auktionshaus Ebay ein ungewöhnliches Angebot ersteigern: einen Abend im Hotel – mit der Schauspielerin Nina Hoss. Und zwar am 29.

Noch bis Montagvormittag kann man beim Internet-Auktionshaus Ebay ein ungewöhnliches Angebot ersteigern: einen Abend im Hotel – mit der Schauspielerin Nina Hoss. Und zwar am 29. Oktober.

Denn bevor das neue Hotel der Meininger-Gruppe am Hauptbahnhof eröffnet, können dort zehn Übernachtungsgäste mit der Schauspielerin eine Art Vor-Eröffnungsparty feiern. Übernachten wird Nina Hoss dort allerdings nicht. „Aber wir werden über den Verein sprechen und uns einen schönen Abend machen“, sagt die 34-Jährige Schauspielerin, die am Freitag mit dem Stück „Öl“ am Deutschen Theater Premiere hatte.

Der gute Zweck, für den Nina Hoss diese Aktion organisiert hat, ist ihr neu gegründeter Verein, der „Tesouro Verde“ heißt, auf Deutsch: grüner Schatz. Gemeint ist damit der Amazonas-Regenwald, für dessen Schutz sich schon ihr verstorbener Vater Willi Hoss engagiert hat, der auch Gewerkschafter und grüner Bundestagsabgeordneter gewesen ist.

„Tesouro Verde“ will die dort lebenden Indianer bei der Aufforstung unterstützen. „Der Stamm, an den die Gelder konkret fließen, heißt Ka’apor,“ sagt Nina Hoss. Seine Mitglieder kämpften seit Jahren um ihr Überleben. „Tesouro Verde“ will den Stamm zum Beispiel mit Booten unterstützen, mit denen sie die Urwaldsamen transportieren können, die für die Wiederaufforstung gebraucht werden. „Durch das Sammeln von Samen und das Züchten von Setzlingen können die Ka’apor sich ihren Lebensunterhalt verdienen.“ Wie viele andere Stämme in der brasilianischen Amazonasregion werden die etwa 1500 Stammesmitglieder von verschiedenen Seiten in ihrer Existenz bedroht: zum Beispiel von illegal arbeitenden Holz- und Bergbauunternehmen. Diese Firmen bieten den Indianerstämmen Geld für die Erlaubnis, die Ressourcen der Reservate zu verkaufen. Nach ein paar Jahren ist das Geld jedoch verbraucht, der Wald vernichtet und die indigene Kultur nachhaltig zerstört.

Die Ka’apor haben die Holzfäller zwar inzwischen vertrieben – doch der Stamm ist auf nachhaltige wirtschaftliche Alternativen angewiesen, damit er von der sogenannten Holzmafia unabhängig bleiben kann. Rita Nikolow

Mehr Informationen zum Verein und zu Spendenmöglichkeiten gibt es im Internet unter: www.tesouro-verde.de

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