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 STADTMENSCHEN : Ein Film feiert den Club Tresor

Seit zweieinhalb Jahren schlägt das Herz des Tresors in Form von gnadenlosen Bässen in einem ehemaligen Heizkraftwerk an der Köpenicker Straße in Mitte. Hinter vorgehaltener Hand hört man langjährige Fans und Wegbegleiter des Technoclubs jedoch flüstern, dass der alte Standort der bessere war.

Seit zweieinhalb Jahren schlägt das Herz des Tresors in Form von gnadenlosen Bässen in einem ehemaligen Heizkraftwerk an der Köpenicker Straße in Mitte. Hinter vorgehaltener Hand hört man langjährige Fans und Wegbegleiter des Technoclubs jedoch flüstern, dass der alte Standort der bessere war. Der befand sich an der Leipziger Straße, in den Räumen einer ehemaligen Wertheim-Filiale. Auf das Gebäude war Betreiber Dimitri Hegemann kurz nach der Wende gestoßen. Von dem maroden Charme des Ortes war er sofort fasziniert und eröffnete im Frühjahr 1991 seinen Club. Besucher aus aller Welt tanzten zwischen den verrosteten Gitterstäben und leer stehenden Schließfächern im einstigen Tresorraum des Kaufhauses. Von der Decke tropfte der Schweiß und die Luft in den Kellerräumen war so dünn, dass es Menschen mit schwachem Kreislauf hier nicht all zu lange aushielten. 2005 war dann Schluss und der Tresor musste einem Bürogebäude weichen. Seine legendäre Zeit an der Leipziger Straße rekapituliert ein Film von Regisseur Tilmann Künzel. „Sub Berlin – Underground United“ heißt der Titel der Dokumentation, die im vergangenen Mai Uraufführung gefeiert hat und heute um 22.30 Uhr im RBB läuft. Beim Portobello Filmfestival wurde sie als bester Musikfilm geehrt. Der Streifen lässt DJs zu Wort kommen, die mit dem Tresor groß geworden sind. Und natürlich wird auch Hegemann interviewt. Ebenso wie Patrick Reich, dessen Unternehmen das Gelände erwarb, auf dem nun der farblose Bürogebäudekomplex steht. hey

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