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STADTMENSCHEN: Ein Jungstar mischt die Karten neu

Im Vergleich zur Wüsten-Metropole Las Vegas ist die Spielbank Berlin ein denkbar harmloser Schauplatz. Aber der britische Schauspieler Jim Sturgess hat ohnehin langsam genug von der Spielhölle.

Im Vergleich zur Wüsten-Metropole Las Vegas ist die Spielbank Berlin ein denkbar harmloser Schauplatz. Aber der britische Schauspieler Jim Sturgess hat ohnehin langsam genug von der Spielhölle. „Es macht einen wahnsinnig“, sagte der 27-Jährige gestern bei der Vorstellung seines neuen Films „21“ im Kasino am Potsdamer Platz. „Keine Fenster, keine Uhren, man verliert vollkommen das Zeitgefühl! Wir haben wie Vampire gelebt.“ Sechs Wochen lang drehte der Londoner den Thriller in Las Vegas – mit amerikanischem Akzent. Dabei sei es nervenaufreibend genug gewesen, an der Seite von Kevin Spacey und Laurence Fishburne zu spielen.

Sturgess (Typ britischer Daniel Brühl) war zuletzt neben Natalie Portman und Scarlett Johansson als deren Filmbruder in „Die Schwester der Königin“ zu sehen. In Hollywood gilt er als einer der vielversprechendsten Jungschauspieler. „Und in Las Vegas habe ich genug Zeit gehabt, um meine Seele zu verkaufen“, sagt Sturgess. „Ich werde aber wohl in absehbarer Zeit nicht in Designeranzügen herumlaufen und meine Zeit in Striplokalen verbringen.“ Dabei scheint seiner „vom Tellerwäscher zum Millionär“-Biografie (er hat tatsächlich in einem Restaurant als Tellerwäscher gearbeitet) nichts mehr im Wege zu stehen.

In „21“ spielt Jim Sturgess nun die Hauptrolle: ein Mathe-Genie auf der Suche nach dem schnellstmöglichen Weg, um 300 000 Dollar für das Harvard-Studium aufzutreiben. Ein verlockendes Angebot kommt von Professor Rosa (Kevin Spacey), der ihn für sein „Blackjack- Team“ rekrutieren möchte. Denn Rosa hat eine Methode ausgeheckt, um jedes Kasino auszunehmen. Man muss nur ein wenig rechnen können. „Aber ich bin absolut schlecht in Mathe“, sagt Sturgess. Dafür versteht er was von Musik: Für das geplante „Spiderman“-Musical habe er kürzlich mit Bono und The Edge „ein bisschen auf der Gitarre herumgespielt“.

Doch seinen Erfolg relativiert er schnell, nach dem Motto, er sei noch ganz unverdorben. Als er vor vier Jahren erstmals in Berlin war, habe er sich verlaufen. „Fast hätte ich mich zum Schlafen auf eine Parkbank gelegt“, sagt Sturgess und lacht. Für Irrwege bleibt jetzt keine Zeit – es geht gleich weiter nach Japan. lwi

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