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STADTMENSCHEN: Ex-Metal-Star mit Whiskeybar

Das Etikett „Castingshow-Gewinner“ wird ihm wohl ewig anhängen. Obwohl es schon eine Weile her ist, dass sich Martin Kesici bei der Sat-1-Sendung „Star Search“ durchsetzte.

Das Etikett „Castingshow-Gewinner“ wird ihm wohl ewig anhängen. Obwohl es schon eine Weile her ist, dass sich Martin Kesici bei der Sat-1-Sendung „Star Search“ durchsetzte. Neben seiner Stimme blieb den Fernsehzuschauern wohl vor allem das markante Äußere des damals arbeitslosen gelernten Anlagenmechanikers im Gedächtnis. Mit seinem geflochtenen Bart und der Rocker- mähne stach Kesici aus dem sonst eher glatt wirkenden Teilnehmerkreis heraus. Und: Er sang am liebsten Metal-Songs. Obwohl – oder gerade weil – er nicht dem üblichen Castingshow-Schema entsprach, wurde er vom Publikum zum Gewinner gewählt. Jetzt, fünf Jahre später, betritt Kesici neues Terrain: Er versucht sich als Gastronom. Am 12. September eröffnet er mit einem Partner in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg eine Kneipe. Wie es sich für einen Rocker gehört, klingt allein der Name verrucht: „Titty Twister“ soll die Bar heißen. Filmfans wird der Name ein Begriff sein, denn so heißt auch der Hauptschauplatz von Quentin Tarantinos und Robert Rodriguez’ Kultsplatterfilm „From Dusk Till Dawn“.

Ob Tarantino, der zurzeit seinen neuen Film in Berlin und Potsdam-Babelsberg vorbereitet, zur Eröffnung kommen wird, steht noch nicht fest. Kesicis Agentur bemüht sich derzeit darum, den Regisseur als Eröffnungsgast zu gewinnen. Bei seinen Gästen will Kesici vor allem mit dem Whiskey-Sortiment der Kneipe sowie mit attraktivem Barpersonal punkten. Gelegentlich sollen – wie in dem Film – auch Gogo-Tänzerinnen aufs Podest klettern.

Auch ohne eine Visite Tarantinos wird die Eröffnung der Bar Kesici jedenfalls wieder etwas öffentliche Aufmerksamkeit bescheren. Ob ihm das so recht ist? Schließlich hatte ihn seine Medienpräsenz nach seinem Charterfolg „Angel of Berlin“ nicht immer gefallen.

So ganz losgelassen hat Kesici seine Castingshow-Vergangenheit allerdings bis heute nicht: Zurzeit schreibt er an einem Buch, in dem er sich kritisch mit der Casting-Maschinerie auseinandersetzt. Zu Wort kommen sollen darin auch die ehemaligen „Deutschland sucht den Superstar“-Kandidaten Tobias Regner und Max Buskohl. Ann-Kathrin Nezik

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