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Dirk Bach

© Davids

Stadtmenschen: Rote Schleifen im Roten Rathaus

Dirk Bach wurde auf der Benefizparty "Vergessen ist ansteckend" zum Ende des Aids-Kongresses mit dem Reminders Day Award ausgezeichnet. Den Preis verdiente sich der Schauspieler und Comedian für sein Engagement im Kampf gegen HIV und Aids.

Einen Preis aus den Händen seiner "Göttin“ Gayle Tufts zu bekommen, das machte selbst den sonst so wortgewandten Dirk Bach zunächst sprachlos – allerdings nicht nur, weil er so gerührt war. Er kam zunächst einfach nicht ans Mikrofon heran: Sein Bauch war ihm im Weg. "Ich bin wohl zu dick für dieses Pult“, sagte Bach. Der Schauspieler und Comedian wurde am Samstagabend auf der Aids-Gala im Roten Rathaus mit dem Reminders Day Award für sein Engagement im Kampf gegen HIV und Aids ausgezeichnet.

Die von 1000 Gästen besuchte Gala, die unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) stand und von Bürgermeisterin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) eröffnet wurde, war der Abschluss des zweitägigen Aids-Kongresses "HIV im Dialog“, der Freitag und Sonnabend in Berlin stattgefunden hatte. Unter dem Motto "Vergessen ist ansteckend“ sollte der Benefiz-Abend daran erinnern, wie brisant die tödliche Immunschwächekrankheit ist. 2007 war die Zahl der an Aids erkrankten Menschen in Deutschland gegenüber den Vorjahren gestiegen.

Mehr Aufklärung

Schauspieler Georg Uecker und Moderatorin Jessica Witte-Winter, die durchs Programm führten, forderten eine bessere Aufklärung an Schulen und in Jugendhilfeeinrichtungen: "Viele junge Menschen denken leider noch immer, dass Aids etwas ist, gegen das man Tabletten nehmen kann und dann wird es wieder gut.“ Dirk Bach appellierte an Eltern, mehr Verantwortung bei der Aufklärung zu übernehmen. Er selbst veranstaltet regelmäßig Benefizkonzerte zu Gunsten der Stiftung Lebenshaus in Köln und spendet Teile seiner Gagen für Aids-Kranke. Auch Manfred L’age, Professor am Auguste-Viktoria- Krankenhaus in Schöneberg, wurde ausgezeichnet. L’age ist Mitbegründer des "Schöneberger Modells“, bei dem ambulante und stationäre Angebote miteinander vernetzt werden, um HIV-Infizierte und Aidskranke zu behandeln.

"Er hat Standards umgesetzt, die heute bundesweit als Vorbildmodell gelten“, lobte Schauspielerin Judy Winter ihn in ihrer Laudatio. Viele prominente Gäste hatten sich die rote Aids-Schleife zum Zeichen der Erinnerung angesteckt. Auch bei der anschließenden Modenschau tauchte die Schleife an einigen Stücken auf, die Teil der Kollektion von angesagten Designern wie Christian Audigier ist. Das Staatsballett Berlin begeisterte vorher mit einer Kostprobe aus "Alexander der Große“, später brachten Harmony Central, das Poptrio "Paula“, Bürger Lars Dietrich mit Swingband und DJs wie Biggy van Blond die Gäste bis zum frühen Morgen zum Tanzen.

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