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Im August will Tim Raue sein eigenes Restaurant eröffnen.

© Kitty Kleist-Heinrich

Stadtmenschen: Tim Raue verlässt "Ma" und "Uma" und zieht in die Dutschke-Straße

Das Stühlerücken in Berlins Spitzengastronomie geht weiter: Am Freitag trennten sich offiziell die Wege von Tim Raue und der Adlon-Collection, zu der die Räume von "Ma Tim Raue" und "Uma" auf der Rückseite des Hotels gehören.

Bis zur Sommerpause wird Raue noch im „Ma“ kochen; für den August kündigte er die Eröffnung eines eigenen Restaurants in einer ehemaligen Galerie der Rudi-Dutschke-Straße in Kreuzberg an. Er werde die Mannschaft mitnehmen und das Konzept einer anspruchsvollen persönlichen Küche fortsetzen, sagte er. Der Name? Kein Pferd (jap.: Ma) mehr. Aber sicher ein Tier.

Die Entscheidung nach nur zwei erfolgreichen Jahren dürfte Raue nicht leicht gefallen sein, denn sie bedeutet ziemlich sicher, dass er auf den zweiten Michelin-Stern, der ihm im vergangenen November in Aussicht gestellt worden war, mindestens noch ein Jahr verzichten muss. Offenbar kamen zwei Dinge zusammen: Einerseits die neuen Räume mit der Aussicht auf Selbstständigkeit, andererseits die Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation. Denn das wenig erfolgreiche „Uma“, an dessen Konzept ständig gefeilt worden war, soll nun nach dem Willen der Geschäftsführer Martin Pelz und Julius Jagdfeld mit dem „Ma“ zu einem einzigen Restaurant verschmolzen werden und kulinarisch erprobten Vorbildern wie dem Londoner „Nobu“ folgen. Als Küchenchef ist Stephan Zuber, 34, vorgesehen, der bisher im „Uma“ arbeitet. Ganz am Rande handelt es sich wohl auch um einen Befreiungsschlag für Marie-Anne Raue, deren Kompetenzen zuletzt stark eingeschränkt waren; im neuen Betrieb sollte sie sich als Hausherrin wieder freier entfalten können.

Die Konkurrenz ist da und dort einen Schritt weiter: Im „First Floor“ des Hotels Palace hat kürzlich Matthias Dieter übernommen, und auch Hendrik Otto, der neue Mann im „Lorenz Adlon“, ist bereits für seinen neuen Arbeitgeber tätig – beide haben es an früheren Arbeitsstätten schon zu einem Michelin-Stern gebracht. Das Schlosshotel Grunewald hat dagegen bei der kulinarischen Auferstehung einen Rückschlag hinnehmen müssen: Der neue Küchenchef Jens Rittmeyer hat das Haus bereits wieder verlassen. Ihm folgte sein Sous-Chef Volker Fuhrwerk nach, der in der Branche bislang ein unbeschriebenes Blatt ist. bm

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